Frage an Dirk Niebel von Timon W. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Minister,
ein Freund und Kommilitone von mir ist vor neuneinhalb Jahren aus der Türkei zum Studium nach Deutschland gezogen. Nach dem Sprachkurs hatte er zuerst ein Studium der Nachrichtentechnik angefangen und ist später zur Mathematik gewechselt. Jetzt arbeitet er an seiner Diplomarbeit, gleichzeitig wird ihm aber vom Ausländeramt mit der Abschiebung gedroht da für ausländische Studenten nur 10 Jahre Aufenthalt vorgesehen sind. Ich finde es schwer begreiflich, dass einerseits über die verstärkte Anwerbung von ausländischen Fachkräften diskutiert wird, andererseits aber ein Student mit der Abschiebung bedroht wird in dessen Ausbildung schon zehntausende Euro investiert wurden.
Was halten Sie davon und was würden Sie im vorliegenden Fall empfehlen?
Mit freundlichen Grüssen,
Timon Walter
Sehr geehrter Herr Walter,
Ihr Freund sollte sich vor Ort informieren. Das Aufenthaltsrecht für ausländische Studenten und Hochschulabsolventen ist bereits verbessert worden. Die Suchphase für eine Beschäftigung für Hochschulabsolventen aus dem Ausland wurde von 12 auf 18 Monate angehoben. Es muss es uns gelingen, mehr ausländische Studierende nach dem Abschluss ihres Studiums in Deutschland zu halten. Deutschland zählt nach wie vor zu den attraktivsten Studienorten der Welt.
Um dem Fachkräftemangel zu begegnen wird mit der Blue Card der Zuzug von Hochqualifizierten erleichtert. Die Verdienstgrenze wurde abgesenkt, ab der ein legaler Aufenthalt in Deutschland möglich ist. Dabei werden neben Studenten und Hochschulabsolventen auch Auszubildende aus Drittstaaten berücksichtigt:
Neben unserm Potenzial im Inland müssen wollen wir für unseren Fachkräftebedarf qualifiziertes Personal aus dem Ausland gewinnen. Mehr dazu können Sie auf den Internetseiten der FDP-Bundestagsfraktion unter http://www.liberale.de/FDP-will-eine-Willkommenskultur-fuer-Zuwanderer/10801c16779i1p7/index.html nachlesen.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Niebel