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Frage von Philipp H. •

Frage an Dirk Niebel von Philipp H. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Niebel,

Im Zuge eines Seminarkurses der Jahrgangsstufe 1 an der Carl-Bosch-Schule in Heidelberg beschäftigen wir uns mit dem Elektronischen Entgeltnachweis (ELENA). Da uns auch die Meinung der Politik und insbesondere die politische Haltung der einzelnen Parteien zu diesem Projekt interessiert, würden wir gerne in Erfahrung bringen, wie Sie und Ihre Partei zu ELENA stehen. Außerdem interessiert uns, ob sie das seit kurzem beschlossene Aussetzen des Elektronischen Entgeltnachweises befürworten, oder aber ELENA für sinnvoll halten. Besonders im Bezug auf ihre Funktion als Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung würden wir gerne etwas zu Ihrem Standpunkt zu ELENA in Erfahrung bringen.

Mit freundlichen Grüßen
M. F.
Philipp Himmelmann

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Himmelmann,

die große Koalition hatte in der letzten Wahlperiode beschlossen, dass ab 01.01.2010 jeder Arbeitgeber für jeden seiner Beschäftigten einmal pro Monat elektronisch einen Datensatz mit Informationen zur Steuerklasse, Gehaltshöhe, Arbeitsstundenzahl, Fehltage mit der Angabe von Gründen, Abmahnungen und Kündigungen an eine zentrale Speicherstelle übermitteln muss. Die erklärten Ziele waren die Entbürokratisierung der Wirtschaft und Arbeitserleichterungen für Sozialbehörden und Arbeitgeber. Die FDP-Bundestagsfraktion hatte die Aussetzung des Elektronischen Lohn- und Einkommensnachweises (ELENA) gefordert, weil Wirtschaft, Bürger und Kommunen mit erheblicher zusätzlicher Bürokratie belastet werden.

Der Koalitionsausschuss hat den Start zunächst um zwei Jahre verschoben und damit den Forderungen von FDP-Wirtschaftsminister Rainer Brüderle entsprochen. Die Kosten für Verwaltung und Kommunen stehen in keinem Verhältnis zu den Einsparungen. Zukünftig ist das Bundesarbeitsministerium für Elena zuständig. Für den Ausstieg muss ein neues Gesetz erlassen werden. Bürokratie muss sinnvoll abgebaut und die Sozialverwaltung effizienter und bürgerfreundlicher gestaltet werden. Wir haben an konstruktiven Lösungen zur anlassbezogenen elektronischen Übermittlung von Daten und zur einfachen Beantragung von Leistungen mittels elektronischer Medien mitgearbeitet. Datenschutz und Wirtschaftlichkeit müssen für alle Beteiligten an erster Stelle stehen. E-Government birgt viele Chancen, wenn es richtig gemacht wird.

Sie können mich gern direkt unter dirk.niebel@bundestag.de anschreiben.

Mit freundlichen Grüßen

Dirk Niebel