Portrait von Dirk Niebel
Dirk Niebel
FDP
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Dirk Niebel zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Viktor R. •

Frage an Dirk Niebel von Viktor R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Niebel,

zu Ihrem Kommentar, dass Wikileaks vor allem die Machenschaften von undemokratischen Regimes enthüllen sollte: Wie beurteilen Sie in diesem Zusammenhang die Haltung deutscher Regierungspolitiker im Fall Khaled El-Masri und den Widerspruch zwischen öffentlichen und privaten Aussagen gegenüber US-Politiker, wie sie z.B. im Spiegel beschrieben sind?

So sicherte z.B. Wolfgang Schäuble 2005 zu: "Alles, was an Aufklärung von unserer Seite beigetragen werden kann, wird auch geleistet. Ich kann nicht erkennen, was wir zusätzlich tun sollen." Tatsächlich drohte er anscheinend gegenüber Frau Zypries ein Veto an, die sich für internationale Haftbefehle für die beteiligten CIA-Agenten forderte.

Quellen:
- http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,733748,00.html
- http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,507566,00.html
- http://www.rp-online.de/politik/deutschland/Koalition-verspricht-Aufklaerung-im-Fall-El-Masri_aid_165418.html

Hat El-Masri als deutscher Staatsbürger nicht die Unterstützung des deutschen Staates bei der Aufklärung seiner Verschleppung durch die USA verdient?

Mit freundlichen Grüßen,
Viktor Rosenfeld

Portrait von Dirk Niebel
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Rosenfeld,

die Beteiligung von Mitgliedern früherer Bundesregierungen am Fall Khaled el-Masri wurde in der letzten Wahlperiode in einem Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages ausführlich erörtert. Der Untersuchungsausschuss sollte Fragen aus dem Bericht zu Vorgängen im Zusammenhang mit dem Irakkrieg und der Bekämpfung des internationalen Terrorismus an das Parlamentarische Kontrollgremium klären, z.B. welche politischen Vorgaben für das Handeln gemacht und wie die politische Leitung und Aufsicht ausgestaltet und gewährleistet wurden. Den Abschlussbericht können Sie als Bundestagsdrucksache 16/13400 vom 18.06.2009 unter http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/134/1613400.pdf nachlesen. Dort finden Sie Details zum Fall el-Masri und die Kritik an der mangelnden Bereitschaft der großen Koalition und des BND, Aufklärungsarbeit zu leisten. Das Bundesverfassungsgericht hatte zudem im Juli 2009 bestätigt, dass Informationen nur in seltenen, wohlbegründeten Fällen vor der parlamentarischen Kontrolle zurück gehalten, Aussagen verweigert und Akten unter Verschluss gehalten werden dürfen. Damit sind die Kontrollmöglichkeiten des Parlaments deutlich verbessert worden.

Sie können mich per Email unter dirk.niebel@bundestag.de direkt anschreiben.

Mit freundlichen Grüßen

Dirk Niebel