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Frage von Klaus N. •

Frage an Dirk Niebel von Klaus N. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Niebel!

Ich wollte mich für Ihr Statement bedanken, dass die FDP historisch ein wesentlicher Faktor dafür gewesen sei, dass Deutschland Fußballweltmeister werden konnte:

>>Dirk Niebel hat seine ganz eigene Logik für die Fußball-Weltmeisterschaft: Deutschland werde Weltmeister, prognostiziert der Entwicklungshilfeminister, und hat dafür auch eine Erklärung parat - das Land habe immer nur dann den Titel gewonnen, wenn die FDP mitregierte.<<
(Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,701012,00.html )

Damit beweisen Sie trotz Krise nicht nur Humor, sondern haben mir zugleich die erste plausible Erklärung der Existenzberechtigung der FDP geliefert. Vielen Dank!

Ich habe allerdings auch noch eine passende Frage zum Thema Entwicklungsholfe und Sport: Wie wir ja auch an ihrem Statement sehen können, trägt Sport dazu bei, auch krisengeschüttelte Gesellschaften zusammen zu halten. Und Krisen gibt´s ja genug auf der Welt. Fördert die Bundesrepublik auch Sportprojekte im Ausland, insbesondere in Afghanistan? Dort soll ja unter den Taliban Fußball unterdrückt worden sein.

freundliche Grüße aus Berlin-Kreuzberg,
Klaus Neumann

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Neumann,

vielen Dank für Ihre Anfrage zur Förderung von Entwicklung durch Sport im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.

Ich stimme Ihnen zu, dass Sport ein gutes Mittel ist, um Menschen auch in krisengeschüttelten Gesellschaften zusammen zu bringen. Sport begeistert Menschen; er gibt ihnen ein gemeinsames Ziel und vermittelt Selbstbewusstsein. Deshalb nutzt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit Sport z. B. im Rahmen der Jugendförderung.

Ein Beispiel hierfür ist das Programm „Youth Development through Football“ in Südafrika. Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Gegenden lernen durch Fußballspielen und begleitende Freizeitaktivitäten nicht nur Teamgeist und Fair Play, sondern auch verschiedene Möglichkeiten der gewaltfreien Konfliktlösung, HIV/Aids-Prävention und Umweltbewusstsein.

Auch in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit in Deutschland wird Sport als Methode genutzt, junge Menschen anzusprechen und für globale Themen zu interessieren. So werden über Straßenfußball-Projekte Schulpartnerschaften mit Schulen in Entwicklungsländern etabliert. Bei solchen Schulaustauschen hilft die gemeinsame Begeisterung für den Sport, sprachliche und kulturelle Hürden zu überwinden. Aus der gemeinsamen sportlichen Betätigung heraus entsteht ein Dialog auf Augenhöhe zwischen den Schülerinnen und Schülern aus Deutschland und dem Partnerland.

In Afghanistan fördert das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zurzeit keine Sportprojekte. Für die Zukunft ist dies natürlich nicht ausgeschlossen. Momentan sind u. a. die Förderung guter Regierungsführung – insbesondere die Stärkung von Provinz- und Distriktverwaltungen und die Korruptionsbekämpfung –, der Ausbau der Energie- und Wasserversorgung, die Stärkung der Wirtschaftsentwicklung und die Schaffung von Einkommen im ländlichen Raum sowie die Bildung, besonders die berufliche Bildung, Schwerpunkte der deutsch-afghanischen Entwicklungszusammenarbeit. Diese Schwerpunkte wurden in den Regierungsverhandlungen Anfang Mai 2010 bestätigt.

Mit freundlichen Grüßen

Dirk Niebel