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Frage von Stephan B. •

Frage an Dirk Niebel von Stephan B. bezüglich Bildung und Erziehung

Hallo Herr Niebel,

warum lässt es der Bund zu das in manchen Bundesländern (Baden Württemberg, Bayern) gegen das Grundgesetz verstossen wird. Im GG steht:

(1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.
(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.
(3) Gegen den Willen der Erziehungsberechtigten dürfen Kinder nur auf Grund eines Gesetzes von der Familie getrennt werden, wenn die Erziehungsberechtigten versagen oder wenn die Kinder aus anderen Gründen zu verwahrlosen drohen.
(4) Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft.
(5) Den unehelichen Kindern sind durch die Gesetzgebung die gleichen Bedingungen für ihre leibliche und seelische Entwicklung und ihre Stellung in der Gesellschaft zu schaffen wie den ehelichen Kindern.

Die Grundschulempfehlung verstösst also definitiv gegen Artikel 6 Absatz 2.
Wie ist es gerechtfertigt das nur die die Kinder mit Gymnasium Empfehlung frei wählen können. Den Eltern wird das natürliche Recht zur Erziehung entzogen, die ja auch die intellektuelle Erziehung mit einbezieht. Im Schulrecht ist auch niedergeschrieben, dass Recht der Erziehungsberechtigten zu achten. Ist es sinnvoll Kindern die den Numerus Clausus in der Grundschule um ein oder zwei zehntel verpassen, die Chance zu nehmen, auf direktem Weg ihren Bildungsweg zu nehmen. Es mangelt der BRD überall an gutausgebildeten Fachkräften.
Wie will der Bund es bewerkstelligen diesen Mangel zu beseitigen wenn er schon den Kindern Steine in den Weg legt. Sicherlich kann nicht jeder seinen Traumberuf erlangen, aber jedes Kind sollte zumindest in der Grundschule nicht an zehnteln gemessen werden und damit die Möglichkeit verlieren es wenigstens zu versuchen. Ich hoffe möglichst bald von ihnen zu lesen.

Mit freundlichen Grüßen
S.B.

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Behrend,

die Gestaltung der zukünftigen Schullandschaft erfordert ein gezieltes und überlegtes Vorgehen von Seiten der Politik. Für die FDP ist neben der Stärkung der frühkindlichen Bildung die Verbesserung der Qualität im Klassenzimmer und der jeweiligen Schule das zentrale Element. Die FDP will die Vielfalt des schulischen Angebots stärken, die Selbständigkeit der Schulen fördern, den Elternwillen bei der Schulformwahl berücksichtigt wissen und die Durchlässigkeit zwischen den Schulen gewährleisten. Im Koalitionsvertrag zwischen FDP und Union haben wir uns für mehr Chancengerechtigkeit am Start, Durchlässigkeit und faire Aufstiegschancen für alle ausgesprochen.

Mit freundlichen Grüßen

Dirk Niebel