Frage an Dirk Niebel von Michael M. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Herr Niebel,
wir wir ja nun alle wissen, wurde der ZDF-Chefredakteur Brender auf Betreiben des "Politikers" Koch aus seinem Amt gejagt. Soweit ich weiß, wollen nun die Abgeordneten der Linken vom Verfassungsgericht klären lassen, wie weit der Einfluss der Parteien beim ZDF reichen darf.
Wie stehen Sie selbst zu diesem ungeheuren Vorgang und unterstützen Sie einen Gang vor das Bundesverfassungsgericht?
Mit freundlichen Grüßen
Michael Mayer
Sehr geehrter Herr Mayer,
bitte entschuldigen Sie die verspätete Antwort.
Der Fall Brender hat die Probleme des politischen Zugriffs und der mangelnden Kontrolle der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten aufgezeigt. Die FDP-Bundestagsfraktion hatte sich schon immer dafür ausgesprochen, die Aufsicht über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk neu zu organisieren. Wir brauchen eine professionelle, unabhängige und externe Aufsicht. Es handelt sich um ein äußerst komplexes Thema, bei dem insbesondere die Bundesländer gefragt sind. In den Gremien der FDP werden wir uns mit diesem Problem intensiv befassen.
Wir sind der Auffassung, dass die Verantwortung von der Politik nicht erneut nach Karlsruhe getragen werden sollte. Deswegen hat sich die FDP nicht an einer Normenkontrollklage beim Bundesverfassungsgericht beteiligt. Vielmehr ist der Gesetzgeber gefordert, selbst initiativ zu werden, um die Aufsicht über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk staats- und politikferner zu gestalten.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Niebel