Dirk Klaus Driesang
AfD
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Frage von Richard K. •

Frage an Dirk Klaus Driesang von Richard K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Driesang,

wir leben inzwischen in einer weitestgehend globalisierten Welt mit relativ freien Märkten. Dies führt folglich dazu, dass heimische Arbeitnehmer normaler Qualifikation im freien Wettbewerb zu Arbeitnehmern aus Billiglohnländern stehen. Dies führte zur Agenda 2010 und dazu, dass millionen deutscher Arbeitnehmer nicht mehr von Ihrer Arbeit Lohn vernünftig leben können.

Die Erziehung von Kindern im Haushalt ist zum Luxusgut geworden, da oft beide Elternteile einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen müssen um in einem angemessenen Standard leben zu können. Den Standard definiere ich hierbei am Durchschnitt der im jeweiligen Lebensraum gelebten Möglichkeiten. Prekär ist auch die Lage vieler Haushalte durch Überschuldung und die darin manifestierte Abhängigkeit sich dem immer weniger sozial ausgerichteten Marktgebähren fügen zu müssen.

Um es aus dieser Zwickmühle heraus zu schaffen sind entweder ein starkes, wirtschaftliches Wachstum oder die Rückbesinnung der Gesellschaft auf ein "einfacheres" Leben notwendig. Ersteres sehe ich in der westlichen Welt derzeit als Utopie an, da die Märkte gesättigt sind und keine Innovationen vorhanden sind, die unsere Gesellschaft und die Märkte entscheidend vorantreiben könnten. Zweiteres würde bedeuten die Freiheit der Wirtschaft darin zu beschränken, dass einfach nicht mehr die Masse der Waren von den Verbrauchern abgenommen wird, was wiederum in einer ansteigenden Preisspirale enden würde.

Die Neuerrichtung oder den Ausbau von Schutzeinrichtungen für unsere Märkte um unser Wohl zu erhalten oder zu erhöhen schließe ich aufgrund des Widerstandes durch alle mit uns verknüpften Märkte aus.

Wo sehen Sie Möglichkeiten aus dieser für uns abwärts gerichteten Spirale wieder heraus zu kommen und den Einfluss der Märkte auf unser Privatleben zu reduzieren?

Vielen Dank bereits im Voraus für Ihre Bemühungen.

Mit den besten Grüßen,

Richard Kühne

Antwort von
AfD

Sehr geehrter Herr Kühne,

vielen Dank für Ihre Fragen, ich werde versuchen, diese möglichst konkret zu beantworten:

Hauptanlass der AfD Parteigründung war und ist die verfehlte Währungspolitik.
Sie wissen vielleicht, dass der Euro für Deutschland unterbewertet ist und für Länder wie z B Griechenland hingegen deutlich überbewertet ist. Würde Deutschland eine eigene Währung - entweder im Verbund mit anderen Ländern z. B. als "Nordeuro", oder auch als zweite, parallele Währung unter Beibehaltung des Euro (!) (Vortrag von Prof Vaubel zu diesem Thema unter: http://www.driesang.eu/VaubelParallelwaehrungen.pdf ) einführen, so würde diese neue oder parallele Währung deutlich aufwerten.
Dieser Aufwertungseffekt wäre beinahe gleichzusetzen mit einer entsprechenden Gehaltserhöhung - also eine nachgeholte Gehaltserhöhung der etwa letzten 15 Jahre!
Denn alle Importwaren würden preiswerter, auch ein Auslandsurlaub würde billiger.

Eine Forderung meiner Partei (AfD) ist, ausländische Arbeitnehmer exakt so zu bezahlen wie inländische. Dies würde zumindest Dumping Löhne auf dem Arbeitsmarkt verhindern.

Ihre Frage nach dem "Wachstum ohne Grenzen" ist schwieriger zu beantworten. Es gibt jedenfalls Wissenschaftler, die sich eingehend mit der Möglichekeit einer prosperierenden Gesellschaft bei gleichzeitigem "Nullwachstum" auseinandersetzen. Dies scheint möglich zu sein, bedingt aber wohl ein Umdenken auch innerhalb der Gesellschaft. Diese Ansätze sollten weiter erforscht werden, denn ein unendliches Wachstum kann es auf einem endlichen Planeten mit endlichen Resourcen nunmal nicht geben.

Der AfD wird häufig vorgeworfen, sie verträte ein konservativ-antiquiertes Familienbild. Tatsächlich aber bietet die klassische Familie für viele alltägliche Probleme einen nicht staatlichen Lösungsweg, der staatlicherseits gar nicht zu leisten wäre. Ich zitiere dazu Prof Suntum, der in einem Leserbrief an die FAZ folgendes schrieb:
"Die Familie erbringt als kleinst und natürlichste Solidareinheit volkswirtschaftliche Leistungen, insbesondere in Erziehung und Pflege, die gar nicht hoch genug eingeschätz werden können. Die Alternative dazu wäre eine bürokratische und kaum zu bezahlende Rundumbetreuung durch den Staat. Sie würde den Menschen nicht nur jede Wärme und Würde nehmen, sondern am Ende auch jede Freiheit."

Wir möchten, dass diese familiären Leistungen in der Gesellschaft als herausragend geachtet werden und entsprechen (etwa bei der Rentenberechnung) Berücksichtigung finden.
Eine Auflösung der klassischen Familie, oder eine Ablehnung des klassischen Familienbildes lehnen wir für uns entschieden ab, werden aber selbstverständlich niemandem sein Lebensmodell vorschreiben! Wir können da höchstens und bestenfalls eine gewisse Vorbildfunktion übernehmen.

Mit freundlichen Grüßen
Dirk Driesang