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Dirk Heidenblut
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Frage von Peter F. •

Ist eine Freigabe von Cannabis ethisch und gesundheitspolitisch vertretbar, obwohl es häufig die Depersonalisation auslöst, eine schwere, meist unheilbare und nicht behandelbare Erkrankung?

Cannabis kann eine schwere psychische Störungen auslösen: Die Depersonalisations-Derealisationsstörung oder kurz Depersonalisation (ICD-10: F48.1; ICD-11: 6B66). Etwa 1% der Bevölkerung sind betroffen [1,2]. In 25% dieser Fälle sind Drogen der Auslöser, am häufigsten durch Cannabis [3,4]. Oft genügt bereits ERSTMALIGER Konsum.

Die Störung ist meist lebenslang und unheilbar und führt nicht selten zum Suizid. Eine wissenschaftlich anerkannte Therapie existiert nicht und Forschung gibt es so gut wie keine, denn die Psychiatrie ignoriert das Krankheitsbild. Die Depersonalisation ist wahrscheinlich viel häufiger eine Folge von Cannabiskonsum als die Psychosen.

Wird die Politik auch wegschauen, indem sie Cannabis legalisiert und zulässt, dass noch mehr Menschen Opfer dieser Krankheit werden?

[1] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15022041/
[2] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35699456/
[3] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/14651505/
[4] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19538903/

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr F.,

eine kontrollierte Abgabe von Cannabis ist ganz eindeutig ethisch und gesundheitspolitisch vertretbar, ja sogar gefordert. Ihre Frage macht das deutlich. Denn nur wenn es eine legale und kontrollierte Abgabe gibt kann einerseits sichergestellt werden, dass es kein verunreinigtes Cannabis gibt und andererseits durch die verkaufenden Fachkräfte und begleitende Kampagnen gezielt über Risiken aufgeklärt werden. Das wird dann auch zu bewussterem Genuss, oder eben zum Verzicht führen. Der aktuellen Studie des Bundeinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (zu finden auf deren Homepage) bezogen auf den Drogenkonsum Jugendlicher zeigt deutlich, bei legalen Suchtmitteln (Alkohol und Rauchen) ist er rückläufig, bei Cannabis steigend. Kriminalisierung bewirkt also hier genau das Gegenteil und sorgt so für mehr Gesundheitsgefährdete.

Mit freundlichen Grüßen 

Dirk Heidenblut

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