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Frage von Dietrich Z. •

Frage an Dirk Becker von Dietrich Z. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Hallo Herr Becker,
was möchten Sie ganz konkret für die Integration der vielen Aussiedler beispielsweise in Augustdorf unternehmen?
Danke und viele Grüße,
Dietrich Zimmermann

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Zimmermann,

vielen Dank für Ihre Frage zum Thema Integration von Aussiedlern in Augustdorf.

Zunächst einmal gilt ganz allgemein: Beim Thema Integration von Aussiedlern muss ein Klima der Akzeptanz und der Solidarität gegenüber den Aussiedlern geschaffen werden. Nach § 7 des Bundesvertriebenengesetzes ist den Spätaussiedlern die Eingliederung in das berufliche, kulturelle und soziale Leben in der Bundesrepublik Deutschland zu erleichtern. Diese gesamtstaatliche Aufgabe von Bund, Ländern und Gemeinden gilt es mit Leben zu füllen. Die Eingliederung ist seit Mitte der 90er Jahre trotz rückläufiger Zuzugszahlen schwieriger geworden. Die Ursachen hierfür sind insbesondere schlechtere Deutschkenntnisse der heute zu uns kommenden Spätaussiedler. Dies erklärt sich vor allem daraus, dass viele der deutschen Volkszugehörigen in gemischtnationalen Ehen leben und dadurch die Verbindung zur deutschen Sprache und Kultur oftmals verloren haben.

Konkret bedeutet dies zunächst einmal, dass die Sprachförderung vor der Ausreise und unmittelbar nach der Einreise einen besonderen Schwerpunkt der Maßnahmen darstellen muss. In einem weiteren – nicht weniger wichtigeren Schritt – gilt es dann, Aussiedler in unsere Gesellschaft zu integrieren. Kenntnisse der deutschen Sprache sind zwar unabdingbar um sich zu integrieren, aber nicht alles. Aus diesem Grund umfasst das deutsche Integrationssystem außer der Sprachförderung ein bundesweites Netz von Einrichtungen zur Beratung und Betreuung sowie Maßnahmen zur beruflichen und gesellschaftlichen Eingliederung. Denn Integration kann erst mit der Eingliederung in Beruf und soziales Wohnumfeld vollendet werden. Hier muss beispielsweise über neue Maßnahmen zur beruflichen Integration nachgedacht werden. Es geht hierbei auch um die Erleichterung der Anerkennung von Bildungs- und Berufsabschlüssen.

Zuletzt muss neben der sprachlichen und beruflichen Integration die Einbindung in ein soziales Umfeld stehen. Dies führt meiner Meinung nach am besten über die Integration in den örtlichen Vereinen. Vereine sind ein soziales Rückgrat unserer Gesellschaft und bieten die besten Möglichkeiten der Integration und der sozialen Einbindung von Aussiedlern.

Letztlich aber ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration der Wille auf beiden Seiten aufeinander zuzugehen

Mit freundlichen Grüßen

Dirk Becker