Portrait von Dipl.-Volkswirtin Uta  Schellhaaß
Dipl.-Volkswirtin Uta  Schellhaaß
FDP
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Dipl.-Volkswirtin Uta  Schellhaaß zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Erich T. •

Frage an Dipl.-Volkswirtin Uta  Schellhaaß von Erich T. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrte Frau Schellhaaß,

wie definieren Sie Trödelmarkt?

Portrait von Dipl.-Volkswirtin Uta  Schellhaaß
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Trippe,

für Ihre Frage bin ich dankbar, denn wenn die Definition von Trödelmärkten unterschiedlich ist, können leicht Missverständnisse entstehen.

Ein Trödelmarkt ist für mich im Wesentlichen das, was laut Wikipedia ein Flohmarkt oder Trödelmarkt im ursprünglichen Sinne ist: "ein Markt http://de.wikipedia.org/wiki/Markt , auf dem gebrauchte Gegenstände frei von Erwerbsdruck von Privatleuten angeboten werden." Für mich passen aber auch gewerbliche Anbieter, die z. B. entrümpeln und gebrauchte Gegenstände von begrenztem Wert anbieten, auf Trödelmärkte. Ebenso passt der eine oder andere Anbieter von Dingen, die man im üblichen Sortiment des Einzelhandels in der Gegend nicht bekommt, weil die Nachfrage oder das Angebot zu klein sind, wie bei originellen selbst produzierten regionalen Produkten. In Maßen passen auch Stände zur Verpflegung der Besucher dazu.

Ein Markt, wie z. B. der Jahrmarkt in Straßenhaus (ursprünglich ein Viehmarkt), zu dem gewerbliche reisende Händler mit neuen Produkten kommen, ist kein Trödelmarkt sondern ein normaler gewerblicher Markt, z. B. ein Jahrmarkt, ein Monats- oder ein Wochenmarkt.

Eine in meinen Augen widersinnige bisherige Genehmigungspraxis für Trödelmärkte hat verursacht, dass mehr Gewerbliche auf manchem Trödelmarkt waren, als dem Begriff entspricht. Gewerblich ist ein Trödelmarkt, sobald er an von einem Veranstalter organisiert wird, der sich seine Organisationsdienste bezahlen lässt. Genehmigt wurde ein gewerblicher Markt aber auch an Sonntagen nur, wenn mindestens zwölf gewerbliche Anbieter teilnahmen. Da fing die Bürokratie an, sich unbeliebt zu machen, denn diese zwölf wären an Sonntagen, so hat man mir gesagt, mancherorts schwer zu bekommen. Die Privaten hingegen, die Omas Nachlass oder ihren Speicher räumen, könnten wiederum nur sonntags kommen.

Weil sie so schön ist, will ich Ihnen die Erklärung des Namens Flohmarkt bei Wikipedia noch anfügen: Diesen verdankt er den "spätmittelalterlichen Kleidergaben (Anm.: von gebrauchten Kleidern) der Fürsten. Einmal dem Volk überlassen, wurde mit diesen Kleidungsstücken gehandelt. Dabei wechselte auch der eine oder andere Floh http://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%B6he den Wirt."

Mit freundlichen Grüßen

Uta Schellhaaß