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Dietrich Monstadt
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Frage von Gerhard R. •

Frage an Dietrich Monstadt von Gerhard R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Monstadt,

wollen Sie sich dafür einsetzen, den Einfluss der korrupten Fifa im Fußball zu bekämpfen? Die Fifa ist eine gewinnorientierte Geldmaschine. Sie herrscht mit veralteten Vereinsstrukturen über das Mega-Geschäft Fußball. Es wird endlich Zeit, dass der Gesetzgeber sie vom Platz holt. Die geplanten Turniere in Russland und Katar sind nicht hilfreich, da sie problematische Regime aufwerten. Ergreifen Sie die Initiative und kämpfen Sie dagegen, dass Fussball als PR für antidemokratische Herrscher missbraucht werden kann.

Mit freundlichen Grüßen

G. R.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Reichert,

vielen Dank für Ihre Anfrage über abgeordnetenwatch.

Fußball ist ein Sport der Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt begeistert und bei dem wir von der Kreisklasse bis hin zur großen Weltmeisterschaft mitfiebern und spannende Spiele sehen möchten. Auch ich bin ein leidenschaftlicher Fußballfan und habe noch in guter Erinnerung, wie positiv die Stimmung in unserem Land 2006 war – auch bedingt durch die Euphorie um die Weltmeisterschaft und die mitreißenden Auftritte unserer Nationalmannschaft.

Die regelmäßig in den Medien aufkommenden Vorwürfe über Unregelmäßigkeiten und Korruption beim Fußballweltverband FIFA sind deswegen auch für mich immer wieder ein großes Ärgernis. Am Ende eines Bewerbungsverfahrens um die Ausrichtung einer Weltmeisterschaft soll das Land den Zuschlag erhalten, welches die beste Bewerbung eingereicht hat und in der Lage scheint, ein so großartiges Turnier auszurichten.

Wie der Bericht von Michael Garcia aus 2014 aufdeckt, einem amerikanischen Juristen und dem in diesem Fall zuständigen Chefermittler innerhalb der FIFA, kam es bei der gemeinsamen Vergabe der Fußballweltmeisterschaften 2018 an Russland und 2022 an Katar zumindest zu Unregelmäßigkeiten. Laut Recherchen der britischen Zeitung Sunday Times sollen in diesem Zusammenhang mehrere Millionen US-Dollar für den Stimmenkauf zugunsten Katars geflossen sein. Aber auch Ermittlungen der US-Justizbehörden zum Verkauf von Medien- und Marketingrechten und anschließend durchgeführte Verhaftungen von mehreren FIFA-Funktionären, lassen die Arbeitsweise der FIFA und ihr es nahen Umfelds hinterfragen.

Allerdings ist es weder für unsere Bundesregierung, den Bundestag oder für mich persönlich möglich, Korruption innerhalb der FIFA sowie die dort vorherrschenden Strukturen zu bekämpfen, da die FIFA ein in der Schweiz eingetragener gemeinnütziger Verein ist und sich außerhalb unseres Einflusses befindet. Der von Ihnen angesprochene Erneuerungsprozess der FIFA muss von der FIFA selbst und dessen Mitgliedsverbänden initiiert werden, also auch durch den Deutschen Fußballbund. Mit DFB-Präsident Reinhard Grindel sitzt eine politisch sehr erfahrene Person im FIFA-Exekutivkomitee und ich bin der festen Überzeugung, dass Herr Grindel sich auch für eine Erneuerung der Strukturen im Fußballweltverband und entschieden gegen Korruption einsetzen wird.

Auch die Vergabe von Fußballweltmeisterschaften an Staaten mit einer fragwürdigen Menschenrechtslage liegt nicht in meinem Interesse, aber hier befindet sich die Entscheidungsgewalt ebenso bei der FIFA und ihren Mitgliedsverbänden, auf die wir jedoch keinen Einfluss nehmen können. Wir können nur hoffen, dass die FIFA aus der öffentlichen Kritik an den Vergaben der vergangenen Turniere gelernt hat und diese in Zukunft transparenter verlaufen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Dietrich Monstadt

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