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Dietmar Bartsch
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Frage von David F. •

Wie stehen Sie zu einer Umrüstung bestehender Kohlekraftwerke auf Holzverbrennung?

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) lehnt die Holzverbrennung in Kohlekraftwerken ab, denn

-Die Holzverbrennung in umgestellten Kohlekraftwerken setzt Wälder weltweit einem zusätzlichen Nutzungsdruck aus & beschleunigt damit den Rückgang wichtiger CO2-Senken (https://bit.ly/3fHYEr9)
-die vermeintliche Klimaneutralität der Holzverbrennung ist nicht haltbar. Vergangenes Jahr warnten etwa 500 Wissenschaftler*innen vor den negativen Auswirkungen einer wachsenden energetischen Nutzung von Waldholz auf Artenvielfalt & Klima (https://bit.ly/3fPDcQI)
-für eine erfolgreiche Energiewende braucht es den Ausbau von Wind- & Solarenergie. Für die Versorgungssicherheit wird Holzverbrennung in umgerüsteten und ineffizienten Kohlekraftwerken nicht benötigt (https://bit.ly/33pfIiY).
-statt die Biomasseverbrennung durch Kraftwerksumrüstungen auszuweiten, sollten nur noch stofflich nicht mehr verwertbare Reststoffe flexibel im Energiesystem eingesetzt werden (https://bit.ly/3FCcIgj)

MfG
David Fritsch, DUH

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter David F.,

die Klimakatastrophe beschäftigt uns alle. Überall wird versucht, Lösungen zu finden. Dabei kommen jedoch beim Streben nach weiterem Profit zuweilen auch Kuriositäten zu Tage, unter die ich Holzkraftwerke fassen würde. Eventuell können minimale, lokale Bedarfe damit gedeckt werden, aber Holzkraftwerke sind in keiner Form nachhaltig oder tragfähig für die großen Herausforderungen der Zukunft. Das hat ganz unterschiedliche Gründe, die ich ihnen als Vertreter der Deutschen Umwelthilfe nicht alle nennen muss. Allein das Waldsterben ist für mich ein offensichtliches Hindernis für Holzkraftwerke, andere Gründe haben Sie bereits selbst aufgeführt. Importe von Holz sind ebenfalls keine Option und ein weiteres Abholzen kann nicht nachhaltig sein.

Grundsätzlich ist die Frage nach der Nachnutzung von Kohlekraftwerken berechtigt und wichtig: Eine Idee ist sicherlich, die Kohlekraftwerke zu sauberen Energiespeicher-Kraftwerken umzubauen. Wasserstoff ist vielversprechend, auch wenn wir uns bewusst sind, dass Wasserstoff, der nicht aus Ökostrom gewonnen wurde, nicht nachhaltig ist.

Als LINKE ist es für uns zentral, dass die Art und Weise unseres Wirtschaftens verändert wird und dass die Kosten für den notwendigen sozial-ökologischen Umbau nicht in erster Linie von den Menschen zu stemmen sind bzw. über Preispolitik der Alltag der Menschen verteuert wird, was letztlich die Akzeptanz für notwendige Veränderungen mindert. Klimagerechtigkeit bedeutet für uns, das Soziale und einen effektiven Klimaschutz zusammen zu denken.

Freundliche Grüße

Dr. Dietmar Bartsch

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