Frage an Dietmar Bartsch von Rolf S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Werter Herr Schneider,

wie Sie als aufmerksamer Nutzer diverser Medien verfolgen konnten, wächst seit Monaten in Deutschland die Zahl der Übergriffe auf Ausländer und auf ihre Unterkünfte. Dem gegenüber sind informierende, aufklärende Berichte über das zumeist ehrenamtliche Engagement vieler Menschen bei der Betreuung von Asylbewerbern und Flüchtlingen aus meiner Sicht leider noch selten. Es sind aber gerade diese Menschen, die die vielfach beschworene Willkommenskultur unseres Landes gegenüber Hilfesuchenden tagtäglich vorleben. Auch die Anzahl der Bedrohungen und Angriffe auf ehrenamtlich tätige Menschen, auf Politikerinnen und Politiker wegen ihres Engagements für Hilfesuchende wächst besorgniserregend.

Ich stimme meiner Kollegin Petra Pau, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, voll und ganz zu: Es gibt eine fatale Parallele zwischen dem NSU-Nazi-Mord-Desaster und dem verbreiteten Hass gegen Flüchtlinge: Opfer werden als Täter misshandelt, mal von Staats wegen, mal von ‚besorgten Bürgern‘. Das Grundproblem heißt Rassismus.“

Ja, dagegen müssen der Aufstand der Anständigen und der Anstand der Zuständigen zusammenfinden. Das sind wir den Hilfesuchenden, die nach Deutschland kommen, schuldig und dazu stehen wir in der Pflicht gegenüber der Geschichte unseres Landes.

Ihre Detailfragen zur Polizei- und Kriminalstatistik kann ich Ihnen nicht beantworten.

Freundliche Grüße

Dr. Dietmar Bartsch