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Dietlind Tiemann
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Frage von Hans H. •

Frage an Dietlind Tiemann von Hans H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Dr. Tiemann,

Die Formulierung des Begriffs Organspendegesetz im Zusammenhang mit Widerpruchlösung ist meines Erachtens irreführend und benennt nicht den Kern der Ermächtigung. Es geht nicht um eine Spende (freiwillige, wohltätige Zuwendung unter Lebenden), sondern um eine Verpflichtung und nicht um ein Organ wie z.B. die Leber, sondern - nach den mir vorliegenden Informationen - um den ganzen Körper mit all seinen Gewebebestandteilen wie z.B. Knochenmehl.

Für Bürgerinnen und Bürger klar nachvollziehbar und verständlich wäre eine kurze und prägnante Formulierung wie: "Rechtliche Grundlage für das - auch vollständige - Zerlegen eines lebenden Körpers von Patientinnen und Patienten inklusive Portionierung in Einzelteile zum Zwecke der Verteilung an andere Patientinnen und Patienten, soweit kein Widerspruch den Explantationsärzten bekannt ist oder gefunden werden kann oder Angehörige ihre Zustimmung hierzu erteilen."

Meine Fragen:
Werden Sie diese begriffliche Aufklärung, zusammen mit Bildern und Beschreibungen der sogenannten Explantation, in den Medien (Funk, Fernsehen, Print,..) vornehmen?
Werden Sie nachgelagert an diese Aufklärungskampagne in Ihrer Funktion als Mitglied des Gesundheitsausschusses, eine breite gesellschaftliche Diskussion zu dieser Aufklärung umfassend initiieren und persönlich in Ihrem Wahlkreis moderieren und begleiten?

Portrait von Dietlind Tiemann
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Anfrage zum Entwurf eines Organspendegesetzes.

Die von Ihnen angesprochenen Bedenken bezüglich der Aufklärung nehme ich sehr ernst. Für die vollumfängliche Aufklärung der Vor- und Nachteile einer Organspende ist das Bundesministerium für Gesundheit sowie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zuständig.

Derzeit klären beide Stellen zur Organspende detailliert über ihre Internetpräsenzen sowie gedrucktes Informations-material auf. Dabei wird auch auf die Unterschiede der verschiedenen Spendearten und deren Folgen eingegangen. Daneben steht die Union für ein Bild des mündigen Bürgers, welcher anhand der vorliegenden Informationen eigenverantwortlich Entscheidungen treffen soll. Daher halte ich eine eigenständige Aufklärungskampagne im Wahlkreis für nicht notwendig.

Ich hoffe Ihre Fragen vollumfänglich beantwortet zu haben.
Mit freundlichen Grüßen

Dr. Dietlind Tiemann