Frage an Dieter Wiefelspütz von Thomas P. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Dr. Wiefelspütz,
seit Jahren legt die Arbeitsgerichtsbarkeit bei Bagatelldiebstählen von Arbeitnehmern die Auffassung zugrunde, dass nach noch so nichtigen Diebstählen das Vertrauen nicht wiederhergestellt werden könne. In dieser nicht juristischen, sondern arbeitspsychologischen Bewertung sind die Arbeitsrichter aber keine Fachleute, entscheiden trotzdem danach. Kürzlich hat sich die ganze Nation über das einschlägige Urteil zum Fall "Emmely" erregt.
Wäre es nicht angezeigt, dass die SPD als arbeitnehmemahe Partei einmal eine Untersuchung durch Experten durchführen lässt, um gesichertes Wissen zu erreichen, ob und wann das Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der Praxis wirklich als völlig zerrüttet zu gelten hat? Oder wie kann man sonst auf die Arbeitsgerichtsbarkeit einwirken, damit sie ihre weltfremde und gnadenlose Auffassung in dieser nichtjuristischen aber entscheidenden Frage überprüft?
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Peltason
Sehr geehrter Herr Peltason,
ich habe keine Veranlassung, die Spruchpraxis der Arbeitsgerichtsbarkeit pauschal zu kritisieren.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Dieter Wiefelspütz, MdB