Frage an Dieter Wiefelspütz von Sara K. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Wiefelspütz,
Sie schreiben, "dass durch den erhöhten Wirkunsgrad der neuen Kraftwerke der Atmosphäre bis zu 42 Millionen Tonnen Kohlendioxid erspart werden können"
Wenn ich aber rechne, dass wir in Deutschland 40 neue Kraftwerke bauen, die jeweils mindestens 40 Jahre laufen wäre der Kohlendioxidausstoss doch geringer, wenn wir die alten Kraftwerke auslaufen lassen und dann endlich, langsam aber sicher, in erneuerbare Energiegewinnung übergehen.
Realistisch wären - laut fundierten Berechnungen von z.B. Greenpeace - ein Ausstieg aus der Steinkohlebefeuerung ab 2015. Die neuen Kraftwerke laufen dann grade ein oder zwei Jahre und noch für 40 Jahre.
Außerdem wird doch gar nicht für jedes neue Kraftwerk ein altes abgeschaltet. (Ich habe eher den Eindruck, dass für jedes laufende Kraftwerk, welches in 10 Jahren eventuell am Ende wäre nun 2 neue gebaut werden.)
Warum nicht in Lünen mit einer sinnvollen Energie- und Umweltpolitik beginnen?
Eine Frage noch von mir: Glauben Sie persönlich Trianel, wenn die vorrechnen, dass jährlich ein zweistelliger Millionenbetrag an Gewerbesteuern nach Lünen fließen wird - und das sofort nach Inbetriebnahme des Kraftwerks?
Da wird doch etwas vorgegaukelt, was niemand einhalten kann - oder sind das in Ihren Augen realistische Werte? (Welche Auswirkung hat z.B. die Investitionssumme (1Mrd.€) und die damit zusammenhängende Abschreibung auf die Gewinn und Verlustrechnung und damit auf die Gewerbesteuer?)
Mit freundlichen Grüssen,
Sara Köhler
Sehr geehrte Frau Köhler,
ich habe in meiner Antwort vom 18. Mai 2006 aus der Regierungserklärung des Bundesumweltministers wörtlich zitiert. Das heiß aber doch nicht, daß ich die Aussagen des Bundesumweltministers vertrete oder verantworte. Herr Wilmes hatte behauptet, der Bundesumweltminister habe in seiner Regierungserklärung erklärt, daß nur noch Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Koppelung gebaut werden sollten. Durch das Zitat habe ich nachgewiesen, daß die Behauptung von Herrn Wilmes nicht zutrifft. Nicht mehr und nicht weniger. Übrigens: ich bin persönlich sehr dafür, daß Kraft-Wärme-Koppelung berücksichtigt wird. Die Frage der Gewerbesteuer bei der Errichtung eines neuen Kraftwerks in Lünen mag für die Stadt Lünen ein wichtiges Argumet sein. Für mich ist das kein entscheidendes Argument. Ich bin für moderne Kohlekraftwerke, weil ich nicht glaube, daß man gleichzeitig aus der Kernenergie und aus der Kohle aussteigen kann. Anders formuliert: ich bin für Kohlekraftwerke auch dann, wenn es keinen einzigen Cent zusätzlicher Gewerbesteuer gäbe.Selbstverständlich respektiere ich Ihre Auffassung, wenn Sie anderer Meinung sind.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter Wiefelspütz