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Dieter Wiefelspütz
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Frage von Christian T. •

Frage an Dieter Wiefelspütz von Christian T. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Wiefelspütz,

immer wieder wird in den Medien und den hier gestellten Fragen behauptet, dass die Waffen der Amoktäter legale Waffen gewesen wären.

Wie im Untersuchungsbericht zu Erfurt nachzulesen ist, hätten die Waffen des Herrn Steinhäuser schon lange vor dem Zeitpunkt seiner schrecklichen Tat durch das zuständige Ordnungsamt eingezogen werden müssen. Er hat damals gesetzlich vorgeschriebene Meldefristen missachtet.

Herr Bosse in Emsdetten benutzte zwar auch legal erhältliche Vorderladerwaffen, den größten Schaden verursachte er aber mit einem illegal erworbenen Kleinkalibergewehr.

Herr Kretschmer hat sich die Waffe und Munition seines Vaters gestohlen, kann also zu diesem Zeitpunkt nicht legal in dessen Besitz gewesen sein.

Sie gelten als ausgesprochener Kenner der Materie. Warum werden diese falschen Behauptungen bei Anfragen und öffentlichen Stellungnahmen nicht sofort korrigiert?

Mit freundlichem Gruß
Christian Tauschwitz

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Tauschwitz,

die öffentliche Debatte über Amokläufe ist immer wieder von besonderer
Oberflächlichkeit geprägt. Öffentliche Stellen wären indes überfordert, wenn sie jede Darstellung, die auf falschen Annahmen fußt, korrigieren wollten. Wir wissen auch heute noch relativ wenig über den Amoklauf in Winnenden. Es ist jedenfall von nicht unerheblicher Bedeutung zu klären, ob die Waffe, mit der ein Verbrechen begangen wird, legal registriert ist oder illegal erworben wurde. Ich denke, es macht weiterhin Sinn, legale Waffen von illegalen Waffen zu unterscheiden. Straftaten bleiben Straftaten, auch wenn sie mit legalen Waffen begangen wurden. Präventionsstrategien zur Vermeidung von Straftaten dürften sich aber bei legalen und illegalen Waffen unterscheiden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Dieter Wiefelspütz, MdB