Frage an Dieter Wiefelspütz von Michael O. bezüglich Wirtschaft
Hallo Herr Dr. Wiefelspütz,
in zwei Ihrer Antworten sprechen Sie von "Turbokapitalismus". Trotz umfangreicher Recherche konnte ich leider nirgendwo fundierte Informationen dazu finden.
Deswegen stelle ich die Fragen – obwohl sie nicht Ihren Interessenschwerpunkt betreffen, aber wenn Sie den Begriff verwenden, zeugt das ja sicherlich von profundem Sachwissen – jetzt direkt an Sie: Was ist/verstehen Sie unter Turbokapitalismus? Welche Institutionen (im Sinne der Institutionenökonomik) unterscheiden den Turbokapitalismus von einem konventionellen Kapitalismus, welche von einer sozialen Marktwirtschaft?
Da der "abenteuerliche", "entfesselte Turbokapitalismus" mit seinen "zerstörerischen Kräfte[n]" "gebändigt werden muß", wie Sie schreiben, ist es aus meiner Sicht wichtig, ein klares Bild von diesem Begriff zu haben und zu wissen, welchen Institutionen zur Bändigung nötig sind.
Denken Sie, dass der Staat in der Lage ist, diese Institutionen zu gestalten? Schließlich haben sowohl KfW als auch diverse Landesbanken eindrucksvoll bewiesen, dass einige private Banken deutlich geschickter in der Finanzkrise agiert haben und nicht blind nach hohen Renditechancen gieren, die mit entsprechend hohen Risiken versehen sind.
"Sie sind Vertreter des ganzen Volkes", zumindest laut Grundgesetz. Da ich mich als Teil des Volkes sehe und Sie deshalb in meinen Augen auch mein Vertreter sind, empfände ich eine Antwort in Sinne von "wenden Sie sich an den Vertreter Ihres Wahlkreises" mindestens begründungsbedürftig. Sie verleitet zur Interpretation, dass Sie sich nur als Vertreter Ihres Wahlkreises sehen und dem Rest des Volkes nicht zur Verfügung stehen, obwohl Sie laut GG auch dessen Vertreter sind. Da das sicherlich nicht zutrifft, sollte auch dieser Eindruck vermieden werden.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Oberfichtner
Sehr geehrter Herr Oberfichtner,
ich antworte stets klar und verständlich. Ich interpretiere meine Antworten nicht. Ich überlege inzwischen, keine Antworten mehr bei abgeordnetenwatch zu geben. Meine Arbeitszeit ist beschränkt. Ich bin von lebendigen Wählern, nicht von abgeordnetenwatch in den Deutschen Bundestag gewählt worden.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Dieter Wiefelspütz, MdB