Frage an Dieter Wiefelspütz von Robert S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Dr. Wiefelspütz,
Sie werden am 25.09.08 in Berlin an einer Podiumsdiskussion des Verbandes Binationaler Familien und der Türkischen Gemeinde teilnehmen und zwar als Vertreter der SPD. Zu dieser Veranstaltung habe ich mich nach Absprache mit dem Verband Binationaler gleichfalls angemeldet, und zwar als Redakteur des Online-Magazins Recht & Migration (und Anwalt mit fast 20 Jahren Erfahrung im Ausländerrecht). Ich habe im Vorfeld auf die Tagung aufmerksam gemacht und werde danach ausführlich darüber berichten.
Ich wäre Ihnen daher sehr verbunden, wenn Sie mir Ihre persönliche Meinung zu den eingeführten Hindernissen beim Ehegattennachzug schildern könnten, damit ich Ihre Argumente in dem geplanten Artikel angemessen berücksichtigen, Ihren Standpunkt korrekt wiedergeben und mich als Zuhörer auf die Podiumsdiskussion vorbereiten kann. Ihre Antworten hier auf Abgeordnetenwatch habe ich mit Interesse gelesen, die Gesetzesbegründung ist mir ebenso bekannt wie die Vorläufigen Ahwendungshinweise und die Rechtsprechung des BVerfG. Warum halten Sie das Richtlinienumsetzungsgesetz trotz der offensichtlichen Probleme für verfassungsgemäß? Nicht nur im Hinblick auf Art. 6, sondern auch im Hinblick auf Art. 3, 11 GG (siehe unten)?
Die tägliche Beratungspraxis zeigt, daß beim Ehegattennachzug vor allem zwei Dinge sehr problematisch sind: Erstens der Nachweis von Sprachkenntnissen vor der Einreise ohne Rücksicht auf die konkrete Situation im Herkunftsland des Ehegatten und ohne Rücksicht auf dessen persönliche Lage. Und zweitens die Möglichkeit für die Ausländerbehörden, deutschen Staatsbürgern bei unzureichendem Einkommen eine Eheführung im Ausland (!) vorschreiben zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Stuhr
Sehr geehrter Herr Stuhr,
Journalisten melden sich in der Regel in meinem Büro. Ich finde es reichlich unprofessionell, daß Sie sich über abgeordnetenwatch an mich wenden. Zu den Fragen, die Sie mir stellen, habe ich bei abgeordnetenwatch und in den Medien mehrfach Stellung genommen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Dieter Wiefelspütz, MdB