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Dieter Wiefelspütz
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Frage von Werner S. •

Frage an Dieter Wiefelspütz von Werner S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Dr. Wiefelspütz,

Frage: Wie hoch sind die Kosten für in Deutschland ausgebildete Ingenieure, die nach ihrer Ausbildung oder nach langer Arbeitslosigkeit im Ausland arbeiten (müssen)?

Wie kann es sein, dass Ingenieure gesucht werden und auf der anderen Seite tausende von erfahrenen (älteren) Ingenieuren arbeitslos gemeldet sind?

Eigenes Beispiel zur Veranschaulichung: Ich wurde mit 55 Jahren arbeitslos. Nach knapp 600 Bewerbungen in Deutschland fand ich bereits nach der dritten Bewerbung in der Schweiz eine Arbeit. In China waren wir drei Ingenieure auf der Baustelle (einer arbeitete für eine schwedische, ich für eine schweizer Firma und der dritte zog einen Wechsel nach Österreich in Erwägung).

D.h., unsere mit Steuermitteln ausgebildeten Fachkräfte erhöhen das Bruttosozialprodukt anderer Länder. Inzwischen habe auch ich arbeitslose Kollegen in die Schweiz vermittelt. Mein Chef konnte nie nachvollziehen, dass wir in Deutschland mit unserer Erfahrung, Können und Arbeitseinsatz keine Arbeit gefunden haben.

Was unternimmt der Staat, um dieser Entwicklung entgegen zu treten? (Ich habe allerdings inzwischen mit 58 Jahren wieder bei einem französischen Unternehmen in Deutschland eine Anstellung gefunden - Glück gehabt, langsam ändert sich was.)

Ich bin so über unseren Staat (nach Ihrer Definition der beste Rechtsstaat der Welt) verbittert, dass ich mich wie ein "Ausgebürgerter, Vertriebener" gefühlt habe - (das ist kein Schwachsinn, Gaga usw.)

Für mich stellt sich die Arbeitsmarktpolitik seit Schröder / Hartz IV als ein gescheitertes Experiment dar, das in unserem Land großen Schaden für die Betroffenen und Einstellung zur Demokratie angerichtet hat (DIE LINKE / Wahlenthaltung).

Glauben Sie nicht auch, daß der SPD auch aus diesem Grund die eigenen Mitglieder in Scharen davonlaufen, weil sie mit dieser Politik nicht einverstanden sind?

MfG

Suhuma

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Suhuma,

ich bitte Sie, sich in Zukunft an einen Wahlkreisabgeordneten Ihres Vertrauens zu wenden. Ich kann nicht jeden Tag Stunden in einem Internetportal verbringen. Ich will das auch nicht.

Nirgendwo in der westlichen Welt war die Erwerbsquote der Menschen über 50 so niedrig wie in Deutschland. Die Abwertung der beruflichen Leistungsfähigkeit der lebensälteren Menschen halte ich für skandalös, für eine Verletzung der Menschenwürde und letztlich angesichts der gigantischen Kosten für nicht bezahlbar. Diese Entwicklung hat die Arbeitsmarktpolitik der Regierung Schröder gebrochen. Die Erwerbsquote steigt wieder und muß weiter steigen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Dieter Wiefelspütz, MdB