Frage an Dieter Wiefelspütz von Peter L. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Dr. Wiefelspütz,
nachdem sich in Richtung Mindestlohn ja scheinbar jetzt etwas bewegt, habe ich die Frage, wann sich der Gesetzgeber den wirklich ausbeuterischen Praktiken der Arbeitgeber annimmt, was sogenannte "Praktikumsstellen" angeht.
In einer Zeitung hier im Ort stehen Angebote für Diplomkaufleute als Praktiumsstellen, die über einen Zeitraum von mindestens 12 Monaten gehen sollen. Das ist in meinen Augen der nächste wichtige Punkt, um den sich der Gesetzgeber auf dem Arbeitsmarkt einmal kümmern sollte.
Nichts gegen Praktika, die dazu dienen, ein Berufsbild kennen zu lernen. Aber ist es richtig, dass ausgebildete Fachleute ihre Arbeitskraft kostenlos oder für ein geradezu lächerliches Entgelt zur Verfügung stellen, damit die jeweiligen Arbeitgeber ihre Profite erhöhen? Es handelt sich dabei ja inzwischen um große Firmen, die auch noch so tun, als sei es eine soziale Wohltat, unbezahlte Arbeitsplätze anzubieten.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Lassen
Sehr geehrter Herr Lassen,
nach einem Studium oder einer Ausbildung muß der Berufseinstieg gelingen: dabei können Praktika hilfreich sein, aber es darf nicht sein, dass Berufseinsteigerinnen und -einsteiger als Praktikanten unentgeltlich oder für ein Taschengeld Tätigkeiten verrichten, die mit einem regulären Beschäftigungsverhältnis abdeckt werden müßten. Das werden wir gesetzlich unterbinden. Wer etwas gelernt hat, der braucht die Chance auf einen echten Anschluß.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Dieter Wiefelspütz