Frage an Dieter Wiefelspütz von Theo B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Dr. Wiefelspütz,
zur Frage der jüngst beschlossenen Diätenerhöhung haben sich viele Bundestagsabgeordnete geäußert, auch Sie. Auch Sie haben sich auf den Vergleich zur Vergütung der Bundesrichter und OBs mittlerer Städte B6/R6 bezogen.
Dem Normalbürger dürfte aber nicht klar sein, dass Sie damit einem Unter- Abteilungsleiter eines Bundesministeriums (Ministerialdirigent) gleichstehen, dass die meisten Geschäftsführer einer Gesellschaft, an der die Bundesrepublik beteiligt ist, deutlich mehr erhalten und dass Post- und Bahnvorstände über das mickrige Jahresgehalt eines Abgeordneten vor Lachen nicht in den Schlaf kommen.
Muss man sich als Abgeordneter seines Verdienstes / seiner Vergütung wirklich schämen? In andern Ländern ist man stolz darauf, wenn man gut verdient und stolzer, wenn man sich noch verbessert. Ich hatte mir gedacht, dass eine Tätigkeit, die die Regeln für unser aller Leben und unsere Zukunft bestimmt, mehr wert wäre und damit deutlich, jedenfalls mindestens auf Ministerniveau, bezahlt werden müsste.
Sollten Abg. wirklich finanziell unabhängig und auch für Lobbyarbeit unempfänglich sein, müsste es noch viel viel mehr sein. dann wäre auch die Versorgung daraus zu bezahlen und kein Neidthema mehr.
Wie stehen Sie dazu?
Mit freundlichen Grüßen
Theo Beenen
Sehr geehrter Herr Beenen,
ich teile Ihre Auffassung nicht ganz. Ich kann weder erklären noch verstehen, warum ein Unterabteilungsleiter in einem Bundesministerium ein höheres Gehalt bezieht als ich. Arm bin aber gleichwohl nicht. Fast alle meine Wähler haben ein deutlich niedrigeres Gehalt als ich. Das darf man nicht vergessen. Die jetzigen Versorgungsregelungen für Abgeordnete werden sich auf Dauer nicht halten lassen. Gleiches gilt für die Beamtenversorgung.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Dieter Wiefelspütz