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Dieter Wiefelspütz
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Frage von Christoph B. •

Frage an Dieter Wiefelspütz von Christoph B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Wiefelspütz,

ich bin doch etwas betrübt über Ihre Antwort. Mir ist natürlich bewusst, dass sie mehr als provokant war, aber doch deswegen um nichts weniger wahr.

Dass der ePerso ein Rot-Grünes-Projekt ist, macht ihn keineswegs besser. Mit der Offenlegung der Einkünfte aus Nebentätigkeiten in diesem Jahr wurde bekannt, dass Otto Schily Vorstandsmitglied der Firmen ist, die die Biometrie-Hardware für den eReisepass (und in Anbetracht der Vergabepraxis der Regierung wohl auch für den ePerso) bereitgestellt haben. Vetternwirtschaft oder Weitsicht?

Gegen die Weitsicht spricht immerhin, dass (auch Sie) die Probleme mit RFID bpsw. gar nicht verstanden wurden (haben). Dass der ePass sehr wohl aus der Distanz ausgelesen werden kann, wenn die Maschinenlesbare-Zeile bekannt ist (und die kann man z. B. ebenfalls aus der Entfernung mit einer Kamera aufnehmen). Dass das biometrische Foto keineswegs zu einer Verbesserung der Identitätszugehörigkeitsüberprüfung herangezogen werden kann, weil derartige Systeme immer noch unglaublich hohe Fehlerraten haben (über 60% bei guten! Lichtverhältnissen). Nicht zuletzt: Dass alle Terroristen (wir erinnern uns bitte daran, dass Herr Schily die höhere Sicherheit vor Terroristen als eines der Hauptargumente genutzt hat) bisher immer einen gültigen Pass hatten, dass es also völlig egal gewesen wäre, ob der Pass jetzt sicherer oder unsicherer wäre... und und und...

Und dieses Erfolgsmodell soll jetzt übertragen auf den ePerso mit ähnlichen Augenwischerei-Argumenten schön gerdet werden, weil es ein Rot-Grünes-Projekt sei? Bei allem nötigen Respekt, Herr Wiefelspütz. Wenn Sie meine Ausführungen als Tiraden abtun, so ist das eine Sache, aber wenn Sie sich nicht umfassend informieren eine andere und noch dazu eine schwerwiegendere.

Daher meine Frage: Über welche Risiken und Probleme im Zusammenhang mit biometrischen Ausweisdokumenten wissen Sie Bescheid und können sie auch beispielhaft erläutern?

Mit freundlichen Grüßen
Christoph Brüning

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Brüning,

ich hoffe, Sie überwinden Ihre Betrübnis. Der ePersonalausweis wird der beste und sicherste Personalausweis sein, der gegenwärtig möglich ist. Der neue Personalausweis wird state of the art sein. Es gibt keine relevanten Risiken und Nebenwirkungen. Sie lehnen den neuen Personalausweis ab. Damit muß ich leben. Pflegen Sie bitte weiter ihre Verschwörungstheorien.

Mit freundlichen Grüßen

Dieter Wiefelspütz