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Dieter Wiefelspütz
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Frage von Korbinian P. •

Frage an Dieter Wiefelspütz von Korbinian P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Dr. Wiefelspütz

Wiederholt haben Sie auf abgeordnetenwatch.de darauf hingewiesen dass Sie auf das Protokoll der korrekten Anrede bestehen.
Ich kann sehr gut nachvollziehen dass Sie auf einen respektvollen Umgang Wert legen.

Meiner Meinung nach sind leere Worthülsen vieler Politiker mitverantwortlich für die grassierende Parteienverdrossenheit. Zugegeben - man kann Ihnen persönlich nicht gerade vorwerfen, besonders neutral zu sein, trotzdem fällt mir auf, dass viele Ihrer Antwortsätze aus vorgefertigten Textbausteinen zu bestehen scheinen. Das ist auch sehr verständlich, es ist ja schließlich nicht Ihre einzige Aufgabe Fragen aus dem Volk zu beantworten. An dieser Stelle möchte Ich mich bei Ihnen bedanken dass Sie es trotzdem tun.

Mich würde nun interessieren warum Sie finden dass diese Kommunikationsprotokolle notwendig sind um eine Kommunikation auf Augenhöhe zu ermöglichen. Schließt diese Einstellung nicht viele Menschen aus die diese Protokolle nicht beherrschen?

Und wie stehen Sie zu Menschen die diese Protokolle nicht akzeptieren wollen und diese als Instrument zur Festigung von Machtpositionen begreifen? Wollen Sie diesen Menschen kommunizieren dass Sie mit Diesen nicht kommunizieren wollen?

Hochachtungsvoll. Korbinian Polk

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Polk,

ich bin kein Protokollfreak. Eher das Gegenteil. Ein Mindestmaß an Höflichkeit und Respekt erleichtert aber das Leben. Natürlich immer auf gleicher Augenhöhe und auf Gegenseitigkeit.
Meine Antworten bei abgeordnetenwatch stammen immer von mir, mit zwei Fingern in mein Laptop getippt. Textbausteine benutze ich niemals. Ihr Eindruck mag darauf beruhen, daß ich bei Fragen, die ich häufig beantwortet habe, mich ganz kurz fasse und auch verweise.

Selbstverständlich stelle ich mich bei meiner Kommunikation auf mein Gegenüber ein. Ein Kind darf mich duzen. Sie nicht. Ich mache jährlich ein einwöchiges Praktikum in einem Pflegeheim. Dort habe ich viel mit demenziell beeinträchtigten Menschen zu tun. Selbstverständlich hat das entscheidenden Einfluß auf die Form und die Inhalte der Kommunikation. Stets ist dabei die Würde des Gegenüber zu achten.

Jeder erwachsene Mensch, der im Internet unterwegs ist, ist bei abgeordnetenwatch zu einer Anrede und einem Gruß fähig. Natürlich kann und will ich das nicht erzwingen. Ich darf aber entscheiden, unter welchen Bedingungen ich kommunizieren will. Oder?
Mit freundlichen Grüßen

Dr. Dieter Wiefelspütz, MdB