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Dieter Wiefelspütz
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Frage von Elisabeth K. •

Frage an Dieter Wiefelspütz von Elisabeth K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Hallo Herr Wiefelspütz,
es tut mir leid, wenn Sie sich durch ´keine Anrede´ und ´keinen Gruß´ beleidigt gefühlt haben. Dies war meine erste Frage hier überhaupt - und ich war noch etwas verwirrt von dem ganzen Procedere :-).
Hier also nochmal meine Frage:
Ich frage mich immer häufiger, ob das Parteiensystem nicht längst überholt ist. Ich weiß immer noch nicht, wen ich wählen soll - keine der Parteien überzeugt mich. Ich habe kein Vertrauen zu den Parteien. Ich würde mich vielleicht hinter den ein oder anderen Kandidaten stellen wollen - aber wenn ich jemanden wähle, dann möchte ich, dass es keinen Franktionszwang gibt, dass jeder nach seinem Wissen und Gewissen abstimmt. Dazu muß ich eine Person wählen, nicht eine Partei. Ich wünsche mir Kandidaten, die so integer sind wie Barack Obama, denen es sosehr um die Menschen geht, wie ihm, denen die Meinung der Menschen und was die Menschen wollen, wirklich wichtig ist. Und, ja, ich weiß, auch er gehört einer Partei an. Wäre es nicht an der Zeit, Parteien abzuschaffen?

Warum meinen Sie, dass es nicht an der Zeit ist, Parteien abzuschaffen?

Herzliche Grüße
Elisabeth Kamps

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Kamps,

wer demokratische Parteien abschaffen will, sollte eine Vorstellung davon haben, wie Demokratie ohne demokratische Parteien funktionieren soll.

Die Bundesrepublik Deutschland hat vor wenigen Wochen ihren 60. Geburtstag gefeiert. Wir leben seit 60 Jahren in Frieden, Freiheit und sozialer Sicherheit. Viele Menschen haben sich Wohlstand erarbeitet.

Unser Land wird insgesamt ordentlich regiert, besser als die meisten Länder, die ich kenne. Wir leben in einer stabilen Demokratie. An der Erfolgsgeschichte unseres Landes haben auch die demokratischen Parteien ihren wesentlichen Anteil. Ich kann mir unsere Demokratie ohne demokratische Parteien nicht vorstellen.

Die weitaus meisten Menschen, die sich in demokratischen Parteien organisieren, tun dies ehrenamtlich. Es wäre unfair und ungerecht, dieses Engagement zu disqualifizieren.

Auf dem Zaun sitzen, alles besser wissen und nörgeln ist in einem freien Land erlaubt. Besser ist es freilich, das Spielfeld zu betreten und mitzumachen, auch auf die Gefahr, daß sich herausstellt, daß man gar nicht besser ist als andere.

Wir leben in unserem Land seit 60 Jahren in der glücklichsten Phase der Geschichte unseres Volkes. Das ist vor allem eine Leistung des Volkes selber, aber auch die Leistung der vom Volk gewählten Politiker und der politischen Parteien, die sich in der Mitte unseres Volkes gebildet haben.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Dieter Wiefelspütz, MdB