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Dieter Wiefelspütz
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Frage von Florian H. •

Frage an Dieter Wiefelspütz von Florian H. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Dr. Wiefelspütz,

zugegeben während meines Studiums habe ich ausgiebig erfahren das man mit Abschluss selbiges, einen Punkt erreicht haben sollte an dem man in der Lage sein sollte sich jedes Thema selber anzueignen.
Auf verschiedenen Kongressen und Tagungen wurde aber immer darauf hingewiesen das es sehr wohl unterschiede gibt, zwischen Personen die sich ein Thema angeeignet haben oder es "von der Pike" auf verinnerlicht haben.

Dennoch stelle ich immer wieder fest das sich in einigen Bereichen jeder berufen fühlt sich als “Experte“ zu bezeichnen. In einigen Bereichen schützen uns noch die Meister Regelungen davor das jeder diese Tätigkeiten ausüben kann, dem ist in der IT leider nicht so.

Was ich ihren bisherigen Stellungnahmen entnehmen kann, zeigt das sich sich zu mindestens Rudimentär mit IT Themen auseinander gesetzt haben. Und so einen Kenntnisstand erreicht haben der (so scheint es mir) häufig über den ihrer Kollegen liegt.

Mich würde nun also interessieren wie sie zu diesem Kenntnisstand gekommen sind. Welche Art von Weiterqualifizierungsmaßnahmen sie besucht haben. Insbesondere würde mich interessieren ob es Kurse, Seminare oder ähnliches gibt die man als Volksvertreter besuchen kann oder muss.

Mich beunruhigt etwas der Gedanke das ein Dr. jur. oder Dr. med. oder sonstiges fachfremdes Studiengänge (wie bei vielen ihrer Kollegen) einem automatisch zum einem Experten in der IT macht.
Dies würde bedeuten das ich mit meinen mehrjährigen Informatikstudium ein falsches Gebiet gewählt habe und so zu einem Fachidioten geworden bin, anstatt ein "Duales Kompetenz Studium" in anderen Fachrichtungen, mit mehreren Experten-Graden, zu wählen.

Mit freundlichen Grüßen,
Florian Hannemann

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Hannemann,

ich bin kein IT-Experte. Ich muß das auch nicht sein. Ich habe als Abgeordneter umfassende Möglichkeiten, mir die notwendige Sachkunde für ein Gesetzgebungsverfahren, das mich beschäftigt, zu erwerben. Der Deutsche Bundestag verfügt über eine wunderbare Bibliothek, über einen wissenschaftlichen Dienst, über die Möglichkeit, externe Sachverständige heranzuziehen. Ich mach gerne von diesen Möglichkeiten Gebrauch. Ich vertiefe mich häufig in die Probleme einer Gesetzgebungsmaterie. Davon zeugen inzwischen fast einhundert wissenschaftliche Veröffentlichungen, darunter sechs Bücher, und ein Lehrauftrag an einer Universität. Haben Sie Ähnliches vorzuweisen?

Ihre Vorstellung, man müsse IT-Experte sein, um sich an einem Gesetzgebungsverfahren zu beteiligen, das das Internet betrifft, halte ich für undemokratisch, für unglaublich arrogant und gleichzeitig für komplett abwegig.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Dieter Wiefelspütz, MdB