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Frage von edgar l. •

Frage an Dieter Steinecke von edgar l. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Eine frage habe ich auch noch warum wir in nordhorn das letzte gebäude der firma rawe abgerissen, das gebäude, ist sehr alt, es waren die ersten hallen in der busmaate und damit sogar denkmal geschützt. ich glaube denkmalschutz gib es in nordhorn nicht. wer geld hat dikiert, was er mit sowas machen kann, vor allen ,wenn er aus der nl kommt. ich finde es schade dass industriedenkmäler in der graftschaft für etwas sinlosen wieder abgerissen wird und der bürgermeister das für gut befindet. da ich sehr viel herumkommen, habe ich festgestellt dass in nrw sowas sogar erhalten wird, warum nicht in nordhorn ????

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Lehmann.

Zunächst einmal möchte ich Folgendes feststellen:
1. Selbstverständlich gilt das Niedersächsische Denkmalschutzgesetz (NDSchG) auch in Nordhorn, ja sogar im gesamten Landkreis Grafschaft Bentheim.
2. alle im NDSchG enthaltenen Bestimmungen gelten ferner vollkommen unabhängig von der Staatsangehörigkeit des Eigentümers von entsprechenden Liegenschaften und Immobilien.
3. Zuständig in dem von Ihnen angesprochenen Falle ist die Stadt Nordhorn.

Ihnen zur Anschauung, Überprüfung der Richtigkeit der oben getroffenen Feststellungen und gleichzeitig zur Information hinsichtlich Ihrer Frage möge dienen, was ich bei der Stadt Nordhorn in Erfahrung bringen konnte:

Die Spinnerei Bussmaate von B. Rawe & Co. in Nordhorn ist ein Baudenkmal nach § 3 Abs. 2 NDSchG beziehungsweise eine Gruppe baulicher Anlagen nach § 3 Abs. 3 NDSchG. Der Abbruch von Teilen dieser Spinnerei, nämlich des ehemaligen Kontors und des ehemaligen Spinnerei-Hochbaus, musste nach § 7 Abs. 2 Nr. 3 NDSchG genehmigt werden. Nach NDSchG musste das Niedersächsische Landesamt für Denkmalschutz der Abbruchgenehmigung zustimmen. Dies ist geschehen.

Die übrigen Gebäudeteile der Spinnerei Bussmaate, der Turm, der Batteur sowie das Kessel- und Turbinenhaus, müssen jedoch erhalten und einer Nutzung zugeführt werden.

Indessen bemüht sich die Stadt Nordhorn zusammen mit dem Landkreis Grafschaft Bentheim, der Nino-SEG und privaten Investoren intensiv, ein vergleichbares Baudenkmal, den ehemaligen Spinnerei-Hochbau von Niehues & Dütting beziehungsweise von Nino, zu erhalten. Nach meiner derzeitigen Einschätzung bestehen gute Aussichten, dass dieses Baudenkmal zum "Kompetenzzentrum Wirtschaft" umgenutzt werden kann.

Ich hoffe, dass ich ihre Frage befriedigend beantworten konnte und sich Ihr zwischen den Zeilen durchaus erkennbarer Zorn ein wenig gelegt hat.

Mit freundlichen Grüßen,

Dieter Steinecke