Frage an Dennis Thering von Peter S. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Thering,
mit rund 500 000 Fahrgästen am Tag ist kein anderer Bahnhof in Deutschland so stark frequentiert wie der Hamburger Hauptbahnhof. In den kommenden Jahren müssen die Kapazitäten dieses Hauptverkehrsknotenpunktes daher deutlich erhöht werden.
Der 1906 erbaute Bahnhof solle für die nächsten hundert Jahre fit gemacht werden, versprach Bürgermeister Tschentscher bei einem Treffen mit DB-Vorstand Ronald Pofalla im Januar 2019.
https://www.hamburg.de/bus-bahn/11745320/entwicklung-hauptbahnhof-hamburg/
Es werde Mitte 2019 zunächst ein internationales Wettbewerbsverfahren für die architektonische und städtebauliche Planung ausgeschrieben, hieß es am Jahresanfang. Im Vorfeld des Wettbewerbs würden die DB und die Stadt die Öffentlichkeit und Interessenvertreter über die nächsten Schritte informieren und Gelegenheit zur Mitwirkung bieten.
Eine öffentliche Ausschreibung für das angekündigte internationale Wettbewerbsverfahren konnte ich bisher allerdings nicht finden.
Wissen Sie, wie der Stand der Dinge ist bzw. warum anscheinend Verzögerungen eingetreten sind?
Danke im Voraus für Ihre Anwort und
mit freundlichen Grüßen
P. S.
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Frage zum Hamburger Hauptbahnhof, der in der Tat gleichermaßen Herz und Achillesferse des Schienenverkehrs in und im Hamburg ist. Gestatten Sie mir die Vorbemerkung, dass wir als CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft seit Beginn der laufenden Wahlperiode mehrfach den Finger in die Wunde der unbeantworteten Kapazitätsfrage gelegt haben. So haben wir uns beispielsweise bereits im Spätherbst 2016 für eine Machbarkeitsstudie zur Entzerrung des „Schienenknotens Hauptbahnhof“ eingesetzt (Drs.21/7128) sowie im Herbst 2018 den Senat ganz konkret aufgefordert, die seinerzeit längst überfällige Verkehrsumfeldanalyse vorzulegen (Drs. 21/15139). Hinzu kommt eine Vielzahl parlamentarischer Anfragen an den Senat rund um den Hauptbahnhof.
Vor diesem Hintergrund hatte ich mir die von Ihnen aufgeworfene Frage ebenfalls gestellt und daher im vergangenen Monat in einer umfangreichen Schriftlichen Kleinen Anfrage (SKA) (Drs. 21/18635) auch zu diesem Aspekt eine Frage eingebaut. Laut der Senatsantworten auf die Unterfragen 5.a), 5.b) und 5.c) wurde im Juli dieses Jahres ein Vergabeverfahren zur Findung passender Ingenieurbüros für im Vorfeld des eigentlichen städtebaulichen Wettbewerbs notwendig gewordene vertiefende Untersuchungen gestartet. Parallel würden derzeit für den eigentlichen städtebaulichen Wettbewerb „die inhaltlichen Randbedingungen unter Beteiligung der zuständigen Dienststellen erarbeitet“. Die Beauftragung der erwähnten Ingenieurbüros sei noch für das laufende Jahr vorgesehen, so dass die Untersuchung dann im ersten Halbjahr 2020 erfolgen könne. Der Senat wolle dann im Januar 2020 dem Verkehrsausschuss der Bürgerschaft über den Ist-Stand berichten. Der städtebauliche Wettbewerb soll demnach in der zweiten Jahreshälfte 2020 durchgeführt werden und zum Jahreswechsel 2020/21 abgeschlossen sein.
Was Ihre Teilfrage nach den im Vergleich zu den Ankündigungen des Senats aus dem Januar zwischenzeitlich eingetretenen Verzögerungen angeht, werde ich mich kurzfristig erkundigen.
Herzliche Grüße
Dennis Thering