Frage an Dennis Rohde von Matthias M. bezüglich Verkehr
Wie stehen sie zum Bau der A20?
Sehr geehrter Herr M.,
vielen Dank für Ihre E-Mail vom 29. Juli 2021 zum Bau der A20. Als direkt gewählter Bundestagsabgeordneter für Oldenburg und das Ammerland antworte ich Ihnen sehr gerne darauf und möchte mich dafür bedanken, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, mir zu schreiben.
Die A20 ist seit Jahrzehnten in der Diskussion. Als Ratsherr einer Gemeinde im Ammerland, durch deren Gebiet die Autobahn laufen wird, war ich schon früh in diese Debatten eingebunden. Als kommunale Abgeordnete haben wir uns ganz bewusst dafür entschieden, dass wir die einzelnen Trassen bewerten und nicht pauschal den Bau ablehnen oder befürworten. Wir haben damals geprüft, welche der vorgeschlagenen Trassen die beste und wo die Einflüsse auf die Bevölkerung am geringsten wären. Die Route, die wir als SPD-Ratsfraktionen im Ammerland gerne gesehen hätten, war leider nicht die Vorzugsvariante.
Die A20 entlastetet die Ammerländer Bauerschaften Burgforde, Linswege, Petersfeld und Spohle massiv vom Schwerlastverkehr und schafft dort so mehr Lebensqualität. In Wiefelstede ist eine Autobahnabfahrt geplant, an der sich ein Gewerbegebiet anbieten würde.
Man darf die Diskussion dabei nicht nur auf das Ammerland beschränken: Alle Verkehre, die von den Niederlanden in Richtung Hamburg reisen, können durch die A20 die Nadelöhre Oldenburg, Bremen und das südliche Hamburg umfahren. Somit sinkt auch in Oldenburg der Schwerlastverkehrsanteil erheblich. Unser niedersächsischer Umweltminister Olaf Lies (SPD) rechnet zur Zeit mit 1500 LKWs pro Tag auf der neuen Autobahn. Durch die Vermeidung von Umwegen über Oldenburg würden die CO2-Emissionen, die beim Bau entstehen, so in drei Jahren wett gemacht.
Weiterhin bietet die A20 ein gute Möglichkeit, auch die Bauerschaften der Wesermarsch entlang der B211 und B212 zu entlasten und für mehr Sicherheit dort zu sorgen. Denn zwei Drittel der tödlichen Verkehrsunfälle ereignen sich laut der niedersächsischen Polizei auf Landstraßen und gerade auf der dicht befahrenen B211 kommt es oft zu gefährlichen Überholmanövern.
Ganz klar: Wir haben auch eine Verpflichtung zum Naturschutz, die wir ernst nehmen müssen. Beim Bau sind Eingriffe in die Natur nötig. Dafür sind Kompensationsmaßnahmen vorgeschrieben und geplant. Hier nimmt das nahe gelegene ehemalige Truppenübungsgelände Varel-Friedrichsfeld eine wichtige Rolle ein. Dort werden Nadelwälder in Laubwälder umgewandelt und Flächen entsiegelt. Hier wird laut der Autobahn GmbH besonders Wert auf Nistplätze für Bodenbrüter gelegt, deren Nistraum durch den Bau der A20 eingeschränkt wird. Alle Maßnahmen werden laufend evaluiert. Sollten Maßnahmen nicht die gewünschten Effekte bringen, muss die Autobahn GmbH hier nachsteuern.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesen Informationen erst einmal weiterhelfen. Natürlich stehe ich Ihnen auch in Zukunft gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Dennis Rohde