Frage an Dennis Laurisch von Matthias E. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Laurisch,
da das politische Spektrum der Piratenpartei (noch) sehr begrenzt ist, stellt sich mir die Frage:
Wie werden Sie, im Falle eines Einzugs ins Parlament, zu Themen stehen, die nicht im Wahlprogramm der Piratenpartei enthalten sind? Werden Sie zu Themen wie Wirtschaft, Arbeitslosigkeit etc. ihre persöhnliche Einstellung vertreten oder - "basisdemokratisch" - die durchschnittliche Meinung aller Parteimitglieder?
Im letzteren Fall: Wie würde diese dann konkret ermittelt werden? Da die Piraten aus allen politischen Richtungen kommen, stelle ich mir das schwierig vor.
Mit freundlichen Grüßen,
Matthias Erb
Sehr geehrter Herr Erb,
ich habe mir schon vor Ihrer Frage einige Gedanken über genau diesen Punkt gemacht (und auch noch einige danach), und es würde wohl auf eine Mischung von beidem hinauslaufen. Natürlich bringe ich meine eigene Meinung und meine eigenen Überzeugungen mit, die mich in meinen Entscheidungen beeinflussen werden. Andererseits werde ich selbstverständlich auch in Zukunft mit meinen Mitpiraten reden und diskutieren, und entsprechend die Meinungen an der Basis mitbekommen. Und was ich in den drei Jahren Karlsruher Stammtisch mitbekommen habe ist, daß sich die Positionen der meisten Piraten auch außerhalb unseres Grundsatzprogrammes oft gar nicht so groß unterscheiden.
Eine Sache darf man aber auch nicht aus den Augen verlieren: Es geht letztendlich ja nicht darum, ideologisch korrekt, sondern fachlich korrekt zu entscheiden. Bei den von Ihnen genannten Themen sind nicht nur unsere offiziellen Positionen, sondern auch unser Fachwissen noch relativ eingeschränkt. Wichtig bei Entscheidungen in diesem Bereich ist es also, nicht nur auf die Mehrheitsmeinung der Basis zu hören, sondern sich dort zusätzlich auch Experten zu suchen, die sich mit der jeweiligen Materie im Detail auskennen - und kontinuierlich zu lernen. Denn nur so kann man letztendlich nach bestem Wissen und Gewissen Entscheidungen treffen.
Mit freundlichen Grüßen,
Dennis Laurisch