Frage an David Perteck von Conny B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Perteck,
was werden Sie gegen Studiengebührten in Hamburg bewirken? Werden Sie die schwarz-grünen Gebühren in Hamburg wieder abschaffen, wenn Sie an der Macht sind?
MfG, Conny Brandt
Sehr geehrte Frau Brandt,
in der Hamburger Hochschulpolitik und zur Vertretung der Interessen der Studierenden ebenso wie der Forschenden und Lehrenden ist einzig die ÖDP glaubwürdig. Die anderen Parteien haben zu der katastrophalen Lage unseres Bildungssystems und zu den derzeitigen schlechten Studienbedingungen geführt.
Die Universität Hamburg darf nicht zu Einsparzwecken noch weniger Studienfächer als bisher anbieten. Geistes- und Kulturwissenschaften sowie musische Fächer haben die gleiche Berechtigung wie andere Studienfächer, die seit jeher aus wirtschaftlichen Gründen bevorzugt werden (Jura, Medizin, Ökonomie). Die Kommerzialisierung und Fremdbestimmung der Hochschulen durch Wirtschaftsinteressen bekämpfen wir ebenso wie die zunehmende Korruption im Wissenschaftsbetrieb und den Bildungsabbau durch immer weniger Fächer.
Unternehmen dürfen nicht noch mehr Einfluss in den Entscheidungsgremien der Hamburger Hochschulen haben. Bildung dient in erster Linie der freien Persönlichkeitsentfaltung. Lehre und Forschung müssen deshalb wieder unabhängig von externen Wirtschaftsinteressen werden. Die demokratischen Strukturen der Selbstverwaltung sind gegenüber den derzeit vorherrschenden autoritären und undemokratischen Strukturen an Schulen und Hochschulen zu stärken.
Der verfehlte und gescheiterte sogenannte "Bologna-Prozess" mit dem Bachelor- und Mastersystem gegen Bildungsvielfalt und zugunsten vermeintlicher wirtschaftlicher Verwertbarkeit muss grundsätzlich überdacht und in Hamburg zugunsten der Studierenden angepasst werden.
Besonders wichtig ist der ÖDP die Abschaffung der Studiengebühren. Jeder weiß: Studiengebühren sind Anti-Bildungsgebühren. Bildung darf jedoch nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Nicht jeder Studierende verdient später gut. Denkbar wäre ein Umlagesystem, wonach Akademiker später nur zur Finanzierung des Studiums herangezogen werden, sofern sie dazu aufgrund eines hohen Einkommens in der Lange sind. Die "grünen" Studiengebühren in Hamburg sind das genaue Gegenteil von zukunftsweisender Bildungs- und Hochschulpolitik. Sie haben viele junge Menschen von der Aufnahme des Studiums abgeschreckt und bei allen Studierenden für schlechtere Studien- und Lebensbedingungen gesorgt.
Die etablierten Parteien betrachten Studierende lediglich als effektiv verwertbares "Humankapital" und das Studium als „Bildungsinvestition“. Sie haben keinerlei Vorstellung von wirklicher Bildung als Selbstzweck und zur Eröffnung weiterer Möglichkeiten. Wir sind im Gegensatz zu den Anti-Bildungsparteien CDU und GAL für Chancengleichheit, Selbstbestimmung, Qualität und Freiheit bei der Bildung in Schulen und Universitäten. Für kostenfreie Bildung von der Kita bis zur Hochschule!
Mit freundlichen Grüßen,
David Perteck