Frage an David McAllister von David P. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Ministerpräsident McAllister,
seit Ende 2008 läuft das umstrittene Schul-Modellprojekt HannoverGEN - initiiert vom damaligen Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU) - an 4 Schulen in Hannover. Das Projekt wurde immer wieder massiv kritisiert. Die nds. SPD, Grüne, Linke und die Piraten lehnen das Projekt allsamt ab. Die FDP behält sich eine Überprüfung vor. Lediglich die CDU hat dazu noch keine klare Position abgegeben.
Am 09.12.12 stellten Greenpeace Hannover und das Bündnis Gentechnikfreie Landwirtschaft Nds., HB, HH eine Evaluation sowie auch eine Hintergrundstudie zu HannoverGEN vor. Beide Organisationen kommen zu dem eindeutigen Schluss, dass das Projekt seinen eigenen Ansprüchen nach Ausgewogenheit, Sachlichkeit & Nichtbeeinflussung von Lehrern und Schülern NICHT gerecht wird! Vor allem das Schulmaterial zur ehtischen Bewertungskompetenz steht in der Kritik. Kritisiert wird zudem die Rolle des federführenden Landwirtschaftsministerium + der wissenschaftl. Koordinator Prof. Dr. Jacobsen (= ein bekannter Gentechnik-Lobbyist). Bildungspolitisch ist u.a. die unverhältnismäßige Förderung des Projektes zu kritisieren. Über eine Million Euro sind in das Projekt bisher gesteckt worden - größtenteils aus Steuergeldern. Dabei sind die Gentechnik-Labore nur eingeschränkt nutzbar. In Anbetracht vieler bildungspolitischer Baustellen, ist auch dies erklärungsbedürftig.
Leider haben Sie sich dazu bisher (ebenso die genannten Ministerien) nicht geäußert.
Mehr zum Hintergrund: http://www.greenpeace-hannover.de/news/millionen-geschenk-an-gentech-industrie-herr-mcallister.html
Ich bitte Sie daher hiermit um eine öffentliche Stellungsnahme!
1.) Wie bewerten Sie das Schul-Modellprojekt HannoverGEN?
2.) Welche Konsequenzen wurden in Folge der massiven Kritik (Vorwurf u.a. der Einseitigkeit) bisher gezogen?
3.) Wird das Projekt unter einer CDU-Landesregierung weitergeführt werden bzw. wie stehen Sie zu einer Ausweitung auf Nds.?
Freundliche Grüße,
D. Petersen
Sehr geehrter Herr Petersen,
wie Sie bereits an den zahlreichen Äußerungen unterschiedlicher Verbände sehen können, haben Sie ein hochkomplexes Thema angesprochen. Hierzu gibt es viele fachwissenschaftliche Stellungnahmen, die hinreichend gewürdigt werden sollten. Den aktuellen Verfahrensstand kann Ihnen daher am besten das zuständige Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung übersenden.
Bitte geben Sie doch Ihre Postadresse an mein Büro in der Staatskanzlei, Planckstraße 2, 30169 Hannover, dann lasse ich Ihnen gerne eine entsprechende Stellungnahme zukommen.
Mit freundlichen Grüßen
David McAllister