Frage an David McAllister von Sabine U. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Unterdorf,

das Regionalisierungsgesetz und das Niedersächsische Nahverkehrsgesetz (NNVG) beschreiben den ÖPNV als Aufgabe der Daseinsvorsorge. Weiterhin wird er als Stadt-, Vorort- und Regionalverkehr bezeichnet, dessen Reiseweite 50 km nicht überschreitet und bei dem die Reisezeit nicht mehr als eine Stunde beträgt. ÖPNV ist somit per Definition auf einen kleineren örtlichen Umkreis beschränkt.

In Niedersachsen sind die die Landkreise und kreisfreien Städte, bzw. die Region Hannover und der Zweckverband Großraum Braunschweig als Aufgabenträger für den straßengebundenen ÖPNV (Busverkehre u.a.) nach dem NNVG zuständig. Aufgrund ihrer Kenntnis der örtlichen Verhältnisse können diese Aufgabenträger am besten einschätzen, wie eine ÖPNV-Versorgung der Bevölkerung in ihrem Gebiet aussehen muss. Sie kennen die Bedürfnisse und Probleme der Menschen und nehmen die Aufgaben der Daseinsvorsorge vor Ort wahr. Die Versorgungseinrichtungen (Schulen, Rathaus, Einkaufsmöglichkeiten etc.), die von den ÖPNV-Nutzern erreicht werden müssen, befinden sich in der Regel innerhalb dieser Gebiete. Diese Kenntnisse fließen in die von den Aufgabenträgern erstellten Nahverkehrspläne ein.

Der schienengebundene Personennahverkehr liegt in Niedersachsen in der Verantwortung von drei Aufgabenträgern: der Region Hannover, dem Zweckverband Großraum Braunschweig und der Niedersächsischen Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG), so dass auch für den Schienenverkehr die LNVG nicht Aufgabenträger für das gesamte Landesgebiet ist. Der SPNV ist aufgrund seiner Schienenbindung vor Ort weniger kleinteilig und flexibel gestaltbar als der ÖPNV. Die LNVG wie auch die anderen Aufgabenträger des SPNV bemühen sich um eine gute Vernetzung des Schienenpersonennahverkehrsangebots mit den Plänen und Konzepten der örtlichen ÖPNV-Aufgabenträger.

Mit freundlichen Grüßen

David McAllister