Frage an David McAllister von Kirsten M. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
wie in dem Film "Leben außer Kontrolle" eindrücklich sichtbar, steht die Agro-Gentechnik auf Platz 1 der von Menschenhand gemachten Katastrophen. Der Erfahrungsbericht von Percy Schmeiser, Bauer aus Kanada, zeigt, dass die biologische Verschmutzung das Potential hat, sich weltweit auszubreiten. Eine Koexistenz, wie sie das novellierte Gentechnikgesetz (25.01.2008) vorsieht, ist nicht möglich. Wind und Insekten halten sich nicht an die Abstandsregeln. Ich bitte Sie, alles dafür zu tun, dass unsere Lebensgrundlagen nicht durch gentechnisch veränderte Organismen verfälscht werden. Die These der von der Industrie wie z.B. Monsanto, BASF, Bayer & Co. abhängigen Wissenschaftler "Ein-Gen-ist-gleich-ein-Protein" ist durch die Aussage von Prof. Winnacker (siehe Buch Dr. Chr. Then, "Dolly ist tot", S. 239) widerlegt. Trotzdem halten die Konzerne an der inzwischen völlig überholten Technologie gusseisern fest. Sie investieren in eine milliardenschwere Technologie, die völlig überholt ist (Siehe hierzu "Dolly ist tot", S. 156). Inzwischen hat sich dieses Manko weit herumgesprochen und wird auch in immer breiteren Schichten diskutiert. Wenn Herr Marcinowski (Vorstandsprecher BASF) noch am 20.07.2009 beim Symposium der Bayerischen Staatsregierung (Siehe Doku BR alpha Okt. 2009) das Akzeptanzproblem der Bevölkerung beklagt, ist es ein Hinweis darauf, dass keine marktwirtschaftliche Logik vorhanden ist. Fordern Sie Herrn Marcinowski auf, der Agro-Gentechnik den Laufpass zu geben. Das Akzeptanzproblem in der Bevölkerung ist nicht lösbar. Was ökologisch nicht akzeptabel ist, ist wirtschaftlich nicht durchsetzbar. Die Menschen wollen keine genmanipulierten Nahrungsmittel auf dem Teller haben. Bitte teilen Sie mir Ihre Position mit.
Mit freundlichen Grüßen,
Kirsten Müller
ärztl. gepr. Gesundheitsberaterin GGB
Sozialwissenschaftlerin M.A.
Sehr geehrte Frau Müller,
die "Grüne Gentechnik" wird gesellschaftlich kontrovers diskutiert. Nach Auffassung der Niedersächsischen Landesregierung ist und bleibt die Akzeptanz durch die Verbraucher entscheidend für den tatsächlichen Umfang der zukünftigen Nutzung der so erzeugten Pflanzen. Unter anderem wegen der prognostizierten Klimaveränderungen werden künftig Pflanzen benötigt, die mit weniger Wasser auskommen, hitzebeständiger sind, höhere Salzkonzentrationen tolerieren und widerstandsfähig gegen Erreger sind. Hier könnte die Grüne Gentechnik möglicherweise einen Beitrag leisten.
Dem Verbraucher müssen in jedem Fall alle notwendigen Informationen zur Verfügung stehen, um selbst entscheiden zu können, ob und welches Produkt er kaufen möchte. Darüber hinaus steht außer Frage, dass gentechnisch veränderte Pflanzen bzw. Lebensmittel genauso sicher sein müssen wie herkömmliche Pflanzen oder Lebensmittel.
Mit freundlichen Grüßen
David McAllister