Sehr geehrter Herr Stoop, die Linke ist ja als Arbeitgebernahe Partei bekannt! Was aber werden sie für uns Bürger tun? Warum sollten wie Sie wählen?
Was wollen Sie tun, damit nicht noch mehr Wälder für irgendwelche Lobbyisten weggeholzt werden und uns diese nicht nur als CO2 Inhalator verloren gehen sondern weiter als Sauerstofferzeuger erhalten bleiben?
Was wollen sie tun, dass erst einmal leer stehende Gebäue für bezahlbarer Wohnraum genutzt wird und nicht ganze Grünflächen dafür vernichtet werden
Was tun sie dafür, dass die über 2700 Wohn- und Obdachlosen allein in Hamburg (in ganz Deutschland sind es fast 1. Million Menschen - Männer, Frauen, Jugendliche und sogar Kinder) endlich wieder mit würde in die Gesellschaft eingeführt, ein Dach über dem Kopf und eine anständige Arbeit bekommen.
Was wollen Sie dafür tun, damit die Respektrente endlich eine Respektrente wird und kein Schlag auf dem Kopf?
Was wollen Sie dafür tun, damit die arbeitenden Menschen endlich ein Gehalt bekommen, mit dem Sie nicht zur Tafel oder zum Flaschen sammeln müssen, sondern nicht nur überleben, sondern Leben und sich auch noch was ansparen können?
Moin lieber Kollege Müller,
meine Partei, DIE LINKE, hat einen umfassenden Plan zum Schutz des Klimas. Hierzu zählt für uns auch der Schutz von Wäldern und - in Hamburg - städtischem Grün. Ein Dossier zu unseren klimapolitischen vorhaben finden Sie hier: https://www.linksfraktion.de/themen/dossiers/klimagerechtigkeit/
Eine bessere Versorgung von Obdachlosen wollen wir mit dem "Housing First" Ansatz gewährleisten. Dieser hat sich, bspw. in skandinavischen Ländern bewährt. Wir haben hierzu mehrfach Anträge in die Hamburgische Bürgerschaft eingebracht.
Als Gewerkschafter liegen mir auch die anderen von Ihnen angesprochenen Themen sehr am Herzen: Das Einkommen aus Erwerbsarbeit ist im Vergleich zu den Einkommen aus Vermögen in den letzten Jahren stark gesunken. Dies liegt vor allem an dem großen Niedriglohnsektor, der durch CDU, FDP, Grüne und SPD ermöglicht wurde. Ich setze mich rigoros gegen entrechtete Formen von Arbeit ein: Sachgrundlose Befristung und Leiharbeit gehören abgeschafft, Minijobs müssen vom ersten Euro an sozialversicherungspflichtig sein und Tarifverträge sollten leichter allgemeinverbindlich erklärt werden können. Darüber hinaus fordere ich einen bundesweiten Mindestlohn in Höhe von 13 Euro.
Bei der Rente gab es in den letzten 20 Jahren ebenfallls folgenreiche Fehlentwicklungen. Anstatt die Beiträge der Arbeitgeber einzufrieren, sollten diese wieder paritätisch an der Finanzierung der Rente beteiligt werden. DIE LINKE fordert eine Rentenkasse, in die alle gleichermaßen einzahlen. Wir wollen ausdrücklich alle Einkommensarten zur Finanzierung heranziehen, auch Kapitalerträge. Die Auslagerung der Rente auf Privatpersonen und damit in Aktienfonds, lehnen wir ab.
Weitere Informationen zu den genannten Themen finden Sie in unserem Wahlprogramm unter: https://www.die-linke.de/wahlen/wahlprogramm-2021/
Ich hoffe, diese Antwort hilft Ihnen weiter!
Mit kollegialen Grüßen,
David Stoop
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