Wie wird Baumschwund auf öffentlichen Flächen ausgeglichen?
Hallo Frau Wagner,
in der Waldkolonie wurden auf öffentlichen Flächen viele Bäume gefällt. Unsere städtischen Anfragen (direkt bei der Stadt und beim Umweltamt) auf Neubepflanzung laufen seit 2020 ins Leere. An wen können wir uns noch wenden, damit die Waldkolonie wieder grüner wird?
Viele Grüße
Timo Pfannmöller
Sehr geehrter Herr P.,
vielen Dank für Ihre Frage vom 11. September.
Wegen Ihrer Frage habe ich mich als lokale Bundestagsabgeordnete bei der Stadt erkundigt. Als Fachamt zuständig ist hier übrigens das Grünflächenamt, das sich um die Stadtbäume an Straßen und in Parks kümmert.
Ergebnis ist - ich gehe davon aus, dass Sie sich mit ihrer Frage zur Waldkolonie darauf bezogen - dass in den letzten Jahren tatsächlich im Besonderen immer wieder Straßenbäume in der Waldkolonie gefällt werden mussten. Bäume an Verkehrsstraßen haben leider grundsätzlich eine kürzere Lebenserwartung als Bäume in Parks oder Wäldern. Gründe waren hier aber vor allem Pilzbefall und Trockenheitsschäden in Folge der heißen Sommer und langen Trockenheitsphasen in den letzten Jahren. Dies zeigt wieder einmal deutlich, wie wichtig der Kampf gegen den Klimawandel ist.
Es ist aber auch Beleg dessen, dass wir viel mehr darüber sprechen müssen, wie hoch die Kosten des Klimawandels sind, anstatt - fehlgeleitet und populistisch - zu suggerieren, dass der Kampf gegen ihn (zu) teuer sei.
In der Waldkolonie hat sich die Zahl der abgängigen Stadtbäume in den letzten Jahren wohl teils auf zwanzig bis fünfundzwanzig pro Jahr aufsummiert. Das ist sehr bedauerlich. Sie können sicher sein, dass die Stadt aber um jeden einzelnen Baum "kämpft", bevor man sich zu einer Fällung entschließt, die dann oft genug aus Gründen der Verkehrssicherheit unvermeidlich ist.
Ist dies der Fall, so wird auf jeden Fall ein Baum neu gepflanzt. Dazu wird erst der Altboden entfernt und neues Substrat eingebracht, um gute Entwicklungsbedingungen zu bieten. Die Pflanzung selbst erfolgt dann in der Regel im Folgeherbst - oder -Frühjahr, die sich jahreszeitlich dafür am Besten eigenen. In einigen Fällen ist dies nicht am alten Standort möglich, weil zum Beispiel Leitungen im Boden verlaufen, die das verhindern. Dies soll jedoch nach Möglichkeit vermieden werden. Der alte Standort ist stadträumlich (fast) immer der richtige Ort. Sicher ist aber, dass das Stadtgrün insgesamt nicht weniger wird, sondern in der Tendenz gestärkt und ausgeweitet wird.
Mit freundlichen Grüßen
Daniela Wagner