Was tun Sie, sehr geehrte Frau De Ridder, damit das, was unseren älteren Geschwistern auf dieser Erde, den Tieren, und auch mir tagtäglich, stündlich, minütlich Schmerzen bereitet, verboten wird?
Der aktuelle Entwurf für ein neues Tierschutzgesetz ist eine Riesenenttäuschung! Was tun Sie, damit das neue Tierschutzgesetz tatsächlich unsagbares Leiden verhindern wird?
Verbot
der Langstrecken-Tiertransporte in Länder außerhalb der EU
der Amputationen, um Tiere an landwirtschaftliche Haltungssysteme anzupassen
der Anbindehaltung in jeglicher Form, darunter auch die saisonale Anbindehaltung von Rindern und die Anbindehaltung von Greifvögeln
der Privathaltung exotischer Wildtiere wie Affen, Tiger und Reptilien als „Haustiere“
der Haltung aller Wildtierarten im Zirkus – und dies ohne Einzelfall-Schlupfloch
des Verkaufs von Welpen und anderer Tiere über Online-Plattformen. Die Tierheime sind voll!
der Qualzuchten in der Landwirtschaft und im Heimtierbereich ????
Mein Hund hat mir, wie viele andere Tiere auch, in unserer Beziehung gezeigt, dass Tiere wie Menschen sind. Sie fühlen dieselbe Langeweile, denselben Schmerz, dieselben Traumata.
Möchten Sie die obengenannten Dinge erleben?
Sehr geehrte Frau E.,
vielen Dank für Ihre Frage und Ihr Engagement für den Tierschutz. Sie äußern zudem Ihre Enttäuschung über den aktuellen Entwurf des neuen Tierschutzgesetzes. Wir hatten ein ambitioniertes Tierschutzgesetz aus dem BMEL erwartet. Tatsächlich hatte auch ich mir an einigen Stellen weitgehendere Maßnahmen gewünscht hätte.
Ich setze mich aktiv dafür ein, dass das Tierschutzgesetz wirksam wird und Leiden verhindert.
Der Entwurf befindet sich derzeit in der parlamentarischen Debatte, daher folgender Sachstand:
Wir arbeiten an weiteren Veränderungen, gleichzeitig sieht das Gesetz aber auch schon weitgehende Verbesserungen im Tierwohl vor!
Nun zu den von Ihnen angesprochenen Punkten:
1. Langstrecken-Tiertransporte: Trotz erheblicher EU-rechtlicher Hindernisse setzen wir uns auch weiterhin für ein Verbot von Langstrecken-Transporte außerhalb der EU ein.
2. Amputationen und Anbindehaltung: Das Gesetz sieht weitgehende Verbote der Anbindehaltung vor. Auch das Verbot des Schwanzkupierens in der Schweinehaltung wird konkretisiert. Das Schwanzkürzen bei Lämmern wird verboten.
3. Privathaltung exotischer Wildtiere: Die Privathaltung von bestimmten exotischen Wildtieren (beispielsweise Großkatzen oder Primaten) betrachte ich, wie auch Sie, als problematisch.
4. Wildtiere im Zirkus: Die Wildtierhaltung im Zirkus wird weiter verschärft. Giraffen, Elefanten, Nashörner, Flusspferde, Affen, Großbären, Großkatzen sowie Robben dürfen in der Regel nicht mehr durch einen Zirkus neu angeschafft werden.
5. Verkauf über Online-Plattformen: Hier befürworte ich Maßnahmen, die den Verkauf von Tieren über Online-Plattformen eindämmen.
6. Qualzuchten: Mit der SPD-Fraktion unterstütze ich Maßnahmen, die Qualzuchten in der Landwirtschaft und im Heimtierbereich unterbinden. Die Durchsetzung ist für die zuständigen kommunalen Behörden allerdings kompliziert. Der Gesetzesentwurf sieht weitere Verschärfungen vor, sodass bestimmte Tiere mit Qualzuchtmerkmalen von der Zucht ausgeschlossen werden können und nicht mehr ausgestellt werden dürfen.
Tiere sind fühlende Wesen, und wir haben die Verantwortung, ihnen ein Leben ohne Schmerzen und Leiden zu ermöglichen! Auch weiterhin werde ich mich für einen effektiven Tierschutz einsetzen und hoffe auf eine breite Unterstützung in der Gesellschaft, um diese Ziele zu erreichen.
Daher danke ich Ihnen herzlich für Ihr Engagement! Es ist mir Motivation und Anregung zugleich. Sollten Sie weitere Fragen oder Hinweise haben oder weitere Informationen wünschen, haben Sie bitte keine Scheu, sich jederzeit erneut an mich zu wenden.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Daniela De Ridder