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Daniel Schneider
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Frage von Verena V. •

Warum ist im Bundestag keine gewaltfreie Kommunikation möglich?

Sehr geehrter Herr Schneider

In Kindergärten, in Schulen, in Betrieben wird gewaltfreie Kommunikation gelehrt und umgesetzt.

Dazu gehört auch das diejenigen die sich nicht an die Prinzipien halten für eine bestimmte Zeit von der Kommunikation ausgeschlossen werden, bis sie bereit sind die Regeln einzuhalten.

Warum ist das überall wichtig, aber in politischen Diskussionen wird das überhaupt nicht beachtet??

Mit freundlichen Grüßen

V. Von W.

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau von W.,

vielen Dank für Ihre Nachricht und die wichtige Frage zur gewaltfreien Kommunikation in politischen Diskussionen.

Ich stimme Ihnen zu: Gewaltfreie Kommunikation ist ein wesentliches Prinzip für ein respektvolles und konstruktives Miteinander – in Kindergärten, Schulen und Betrieben ebenso wie in der Politik. Sie ermöglicht es, unterschiedliche Perspektiven zu hören, Missverständnisse zu vermeiden und gemeinsam tragfähige Lösungen zu finden.

In der politischen Debatte sollte dies selbstverständlich sein. Doch gerade in der politischen Auseinandersetzung kommt es häufiger vor, dass Emotionen überkochen und der Ton rauer wird. Das liegt unter anderem daran, dass Politik oft von Interessengegensätzen geprägt ist und Debatten mit großer Leidenschaft geführt werden. Dennoch darf das nicht dazu führen, dass Respekt und Fairness verloren gehen.

Ich setzte mich grundsätzlich für einen respektvollen und sachlichen Austausch ein – sei es in Diskussionen im Bundestag, in Bürgergesprächen oder in politischen Veranstaltungen. Ich bin überzeugt, dass nur durch eine offene und wertschätzende Kommunikation echte Fortschritte möglich sind. Ein großer Bestandteil der gewaltfreien Kommunikation ist auch das Äußern von Gefühlen. Es geht darum, anderen den Raum zu geben, ihre wahren Emotionen zu einer Situation auszudrücken. Genau dies geschieht auch im Parlament: Politikerinnen und Politiker dürfen innerhalb ihrer Reden ihre Meinungen und Gefühle frei äußern. Dabei wacht das Präsidium darüber, dass diese Reden nicht unterbrochen werden. Falls es dennoch geschieht, folgen Ermahnungen und gegebenenfalls Sanktionen.

Natürlich gibt es auch Situationen, in denen die Prinzipien der gewaltfreien Kommunikation nicht vollständig eingehalten werden. Doch ich sehe eine positive Entwicklung: Immer mehr Kolleginnen und Kollegen setzen sich für einen respektvollen Dialog ein und sind sich der Bedeutung eines wertschätzenden Austauschs bewusst. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam weiterhin Fortschritte machen und so einen konstruktiveren politischen Diskurs fördern können.

Ich danke Ihnen für Ihre Anregung und den wichtigen Impuls zu diesem Thema.

Mit freundlichen Grüßen

Daniel Schneider

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