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Daniel Peters
CDU
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Frage von Daniel P. •

Was glauben sie warum immer weniger junge Menschen in das Handwerk gehen?

Sehr geehrter Namensvetter,

Ich würde gerne ihr Eindruck wissen warum es immer weniger Handwerker gibt. Es geht mir nicht um Lösungsansätze sondern nur wie das Problem entsteht.

Mit freundlichen Grüßen
Daniel P.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr P.,

das ist sicherlich eine ungewöhnliche und amüsante Begegnung. Ich freue mich über Ihre Frage und möchte bei der Beantwortung auf mehrere Faktoren eingehen.

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Bevölkerung in unserem Land altert – jede zweite Person in Deutschland ist heute älter als 45 und jede fünfte Person älter als 66 Jahre. Daher gehen gleichzeitig immer mehr Handwerker in den Ruhestand, während weniger neue Menschen in dieses Berufsfeld eintreten. Meiner Auffassung nach kann das Problem des rückläufigen Handwerkerbestands jedoch nicht nur auf den demografischen Wandel geschoben werden.

Gerade in unserem dünn besiedelten Flächenland Mecklenburg-Vorpommern sind viele Handwerksbetriebe klein und familiengeführt. Wenn diese Betriebe keine geeigneten Nachfolger in der Familie finden, werden diese Betriebe mit Eintritt in den Ruhestand geschlossen, anstatt diesen an einen Unbekannten zu übergeben – sofern hier überhaupt ein Ersatz gefunden werden könnte. Denn leider wird das Handwerk in der Gesellschaft noch oft als weniger attraktive Berufsoption angesehen, was junge Menschen davon abhält, sich für eine handwerkliche Ausbildung zu entscheiden. Handwerksberufe erfordern oft körperliche Arbeit und sind mit hohen Arbeitsbelastungen verbunden, was viele junge Menschen abschreckt. Stattdessen wird leider viel zu oft der immer noch höher geschätzte akademische Bildungsweg eingeschlagen. Mittlerweile beginnt die Hälfte eines jeden Jahrgangs ein Studium, und etwa ein Viertel aller Studierenden bricht das Studium vorzeitig ab. Allein in den Handwerksbetrieben konnten rund 650 Lehrstellen nicht besetzt werden. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die Landesregierung es versäumt hat, eine Gleichwertigkeit von dualer Ausbildung und dem akademischen Bildungsweg zu bewirken.

Meine Fraktion hat sich bereits in den letzten Jahren für die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Ausbildung eingesetzt. Dazu gehört ein möglichst vollständiger Abbau finanzieller Hürden bei der Berufsausbildung. Durch eine kostenfreie Meisterausbildung könnten wir einen Anreiz für die duale Ausbildung schaffen. Gesellen wären dadurch eher bereit, sich mit einer Meisterausbildung im Handwerk beruflich weiterzubilden und die eigene Qualifikation zu stärken. Jungen Absolventen der Meisterschulen in anderen Bundesländern würden dadurch Perspektiven eröffnet, sich auch über die eigenen Landesgrenzen hinweg mit einer beruflichen Zukunft in Mecklenburg-Vorpommern zu beschäftigen.

Des Weiteren haben wir mit einem eigenen Antrag Bestrebungen unternommen, eine Landesprämie für ein bezahltes Schülerpraktikum bei einem ausbildungsberechtigten Betrieb in Mecklenburg-Vorpommern einzuführen, um Schüler ab dem 15. Lebensjahr frühzeitig an Ausbildungsbetriebe heranzuführen und das Interesse am dualen Ausbildungsweg zu wecken.

Auch wenn meiner Meinung nach ein dringender Handlungsbedarf besteht, haben die Koalitionsparteien bislang sämtliche Anträge der CDU-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern verhindert und stattdessen lediglich Anfang 2022 ein Fachkräftesicherungskonzept in Auftrag gegeben. Da dieses Konzept voraussichtlich erst im Herbst vorgelegt wird, haben wir bereits in der vorletzten Landtagssitzung mit einem eigenen Antrag die Umsetzung aller realisierbaren Maßnahmen des Fachkräftesicherungskonzepts gefordert. Dieser wurde ebenfalls von den Koalitionsparteien abgelehnt.

Wenn Sie weitere Fragen haben oder zusätzliche Informationen wünschen, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Vielen Dank für Ihr Interesse.

Mit freundlichen Grüßen

Daniel Peters, MdL

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