Sehr geehrter Herr May, wie ist Ihre persönliche Meinung hinsichtlich gendersensibler Sprache?
Sehr geehrter Herr May,
ich möchte Sie gerne frage, wie Ihre Haltung zur gendergerechten Sprache ist? Halten Sie diese als einen wichtigen Schritt in Richtung Gleichberechtigung oder finden Sie es eher irrelevant bzw. deplatziert?
Auf Ihre ausführliche Antwort bin ich sehr gespannt !
Mit freundlichen Grüßen
Alina M.
Sehr geehrte Frau A. M.
Die Verwendung geschlechtergerechter Sprache ist ein wichtiger Schritt zur tatsächlichen Durchsetzung der Gleichstellung und damit eines gesellschaftspolitischen Kernanliegens.
Das Anliegen zur Verwendung geschlechtergerechter Sprache ist anfänglich eher durch engagierte und interessierte gesellschaftliche Gruppen, als durch die Politik oder Verwaltung vorangetrieben worden.
So können Sprachen, die von Grund auf neutraler sind, dafür sorgen, dass Menschen offener über Geschlechterrollen denken.
Grammatisch soll nach Definition das generische Maskulinum für alle gelten. Studien zeigen aber, dass sich die meisten Menschen Männer vorstellen und somit stellt es die Welt nicht so divers dar, wie sie heute ist. Sprache lenkt unsere Wahrnehmung. Daher ist es unser Bestreben, auch unsere Sprache so inklusiv wie möglich zu gestalten.
Als Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion für Bildung, Angewandte Wissenschaft, Hochschule und Hochschulmedizin kommt meiner Meinung nach den Hochschulen als wissenschaftlichen Bildungseinrichtungen eine Schlüsselrolle zu und ich begrüße ausdrücklich eine Sensibilisierung der Lehrenden und Lernenden für diese Thematik und Empfehlungen zur geschlechtergerechten Sprache da die geschlechtergerechte Sprache, wie schon einmal erwähnt, ein wichtiger Aspekt ist, um die im Grundgesetz verankerte Gleichbehandlung der Geschlechter zu fördern.
Gerne empfehle ich Ihnen zu dem Thema einen Genderleitfaden der Heinrich Böll Stiftung
Gender-Mainstreaming-Praxis
https://www.boell.de/sites/default/files/gender-praxis-aufl2.pdf
Ich hoffe, dass ich Ihnen mit meiner Antwort, meine Haltung zur gendergerechten Sprache verdeutlichen konnte.
Freundliche Grüße
Daniel May, MdL B90/Die Grünen