Frage an Daniel Born von Petra S. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Schnallsner,

Eltern sollten wahlfreiheit haben, wie lange sie ihr Kind zuhause betreuen möchten und wann sie mit der KiTa- oder KiGa-Zeit starten. Genau diese Wahlfreiheit gibt es leider noch nicht. Die Kommunen haben sich zwar richtig ins Zeug gelegt um Betreuungsplätze zu schaffen, aber ein flächendeckendes und ortsnahes Angebot kann nicht ohne Unterstützung des Bundes erreicht werden. Dies ist auch nur konsequent, denn der Bund hat den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz eingeführt. Die SPD wird darum das Betreuungsgeld nach der Wahl wieder abschaffen und die frei werdenden Mittel in den Kita-Ausbau und in die Qualität der Betreuung investieren. Ist nun das Betreuungsgeld eine Herdprämie? Sicher nicht. Ich mag solche marktschreierischen Vergleiche nicht. Aber eines ist klar. Mit dem Betreuungsgeld wird nicht wirklich die Bildungs- oder Betreuungsarbeit zuhause gewürdigt. Wenn das der Grund für die Zahlung wäre, müsste der Betrag um einiges höher sein. Es geht beim Betreuungsgeld seitens Schwarz-Gelb um reine Symbolpolitik. Und dann ist es nur konsequent, wenn sich die Bürgerinnen und Bürger fragen, welches Symbol hier mit viel Steuergeld in die Welt gesetzt werden soll. Das Betreuungsgeld zementiert tradierte Geschlechterverhältnisse: Frauen sollen daheim bleiben, anstatt einer eigenständigen Arbeit nachzugehen, sich finanziell unabhängig zu machen und eine Altersvorsorge zu erreichen. Mit dem Betreuungsgeld wird nämlich bspw. in keinster Weise ein Ausgleich für die fehlenden Rentenzeiten geleistet. Aus meinen Gesprächen mit Familien weiss ich: Eltern wollen verlängerte Kita-Öffnungszeiten, gut ausgebildete und gut bezahlte Erzieherinnen und Erzieher, eine bessere Vereinbarung von Familie und Beruf und vor allem mehr Kitaplätze.

 Mit freundlichen Grüßen Ihr

Daniel Born