Daniel Ansorge
ÖDP
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Frage von David M. •

Frage an Daniel Ansorge von David M. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Ansorge,

mich interessiert Ihre Haltung zum Thema "Open Source" und "Freie Software".

Wie stehen Sie zu diesen Themen? Was haben Sie konkret vor, um diese zu fördern? Sind Sie gewillt, sich Kompetenzen - auch außerhalb der eigenen Partei - zu Nutzen zu machen falls Ihnen die nötigen Hintergrundinformationen fehlen?

Außerdem möchte ich Sie fragen, wie Sie zum Thema "Kompetenz" stehen. Sind Sie auch der Meinung, man müsse zu jedem Thema eine Meinung haben und diese auch kundtun - egal ob man etwas davon versteht oder nicht? Ihr Bayern-Vorstand hat da ja in Memmingen schon einmal gut vorgelegt, mit der Aussage, "Killerspiele wie World of Warcraft [müssten] verboten werden". Ich hoffe, dass Sie dazu in der Lage sind, in Ihre Partei etwas frischen Wind und vor allem Medienkompetenz in Sachen Internet zu bringen.

Ich wünsche Ihnen für die kommende Wahl viel Erfolg und verbleibe

Mit freundlichen Grüßen
David Mändlen

Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Mändlen,

ich bin der Meinung, dass die aktuelle Debatte um das Urheberrecht, auf das ihre Frage ja abziehlt, längst überfällig und absolut notwendig war. Grundsätzlich stehe ich Open Source und freier Software sehr positiv gegenüber. Diese Idee trifft den Zeitgeist und hat vielversprechendes Potential. Das Urheberrecht sollte deswegen gründlich reformiert werden. Es kann nicht sein, dass Großkonzerne viele mittelständische Betriebe in die Knie zwingen, nur weil sie sich eigene Rechtsabteilungen für ihre Patente leisten können, die mit Klagen und Schadensersatzforderungen um sich schmeißen.
Ich gebe aber zu, dass dies nicht gerade der politische Schwerpunkt der ÖDP ist, konkrete Maßnahmen dazu finden sich in unserem Programm leider nicht. In diesem Punkt müssen wir uns eindeutig mehr informieren und das Programm ausbauen. Ich bin deswegen natürlich bereit, mir in dieser Frage auch externen Sachverstand zu holen. Unsere Politik dreht sich um Themen, nicht um Ämter und Parteikonstellationen.

Zu ihrer Frage um die Kompetenz: Ich denke, unser Landesvorsitzender hat damals auf eine spontan gestellte Frage eine spontane Antwort gegeben, die er nach bestem Wissen und Gewissen formuliert hat. Ich denke, es ist weniger schlimm, seine Meinung nach dem aktuellen Wissensstand kundzutun, sondern viel schlimmer wäre es, auf seiner Meinung zu beharren und das als der Weisheit letzter Schluss stehen zu lassen. Das ist in unserer Partei aber definitiv nicht der Fall. Bei uns kommt jeder zu Wort, auch die junge Generation, die von diesem Thema ja hauptsächlich betroffen ist. Ich bin mir sicher, dass wir als junge Mitglieder hier die richtigen Impulse setzen können, was ja auch bereits geschieht. Gerade bei doch relativ neuen Themen wie dem Internet ist das in unserer Partei auch durchaus erwünscht.

Mit freundlichen Grüßen

Daniel Ansorge