Frage an Daniel Ansorge von Alfons L. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Ansorge,
mir hat der Platz bei meiner Frage davor nicht ausgereicht - deshalb schreibe ich Ihnen nochmals und hoffe, dass wir von Ihnen eine Antwort bekommen.
Wir sind voll überein mit dem Leserbrief in der deutschen Tagespost vom 25.Aug.2009, mit der Überschrift "Bei CDU und FDP wird,s mulmig".
Deshalb lautet unsere wichtigste Frage an die ÖDP wie folgt:
Ist sich die ÖDP bewußt, daß sie die Einzige der kleinen Parteien ist, die diese 5% Hürde überraschender Weise schon jetzt schaffen kann? Nur wäre es meiner Meinung nach unbedingt erforderlich, daß die Parteiführung umgehend bekannt gibt, daß die Türen für einen kath. und evangelischen Arbeitskreis offen stehen.
Sind Sie persönlich für so einen Schritt offen und wie steht ihre Partei zu so einem Schritt. (wohlgemerkt es geht aber nicht um einen christlichen oder ökumenschen Arbeitskreis sondern um zwei unabhängig voneinander arbeitende Gremien)!
Mit besten Grüßen aus Berg, Alfons Liesch mit Familie
Sehr geehrter Herr Liesch,
ich glaube, der Partei ist durchaus bewusst, dass in der Zeit des Internets der berühmte zündende Funke genügen würde, um ausreichend Wähler für die 5%-Hürde zu mobilisieren. Was wir vor der Wahl bräuchten ist ein positives medienwirksames Ereignis, um auch in der breiten Masse der Bevölkerung bekannt zu werden.
Zu ihrer Frage bezüglich des Arbeitskreises habe ich folgende Meinung: Grundsätzlich bin ich für jede Mitarbeit in der ÖDP dankbar, ganz gleich in welcher Form, selbstverständlich auch in Arbeitskreisen. Ich fände es sinnvoll, wenn alle wichtigen Elemente einer Partei in Arbeitskreisen vertreten wären. Dazu gehören natürlich die christlich orientierten Parteimitglieder, aber z.B. auch einen "Arbeitskreis Jugend" halte ich für sinnvoll. Für mich persönlich spielt die Konfession eher eine untergeordnete Rolle, obwohl ich diese natürllich respektiere. Wichtig ist mir aber vor allem die Mitarbeit in der Partei. Ich werde daher niemanden zwingen, in einem ökumenischen Arbeitskreis mitzuarbeiten, genau so wenig wie ich einen ökumenischen Arbeitskreis verbieten kann. Entscheidend ist der Wille der sich engagierenden Mitglieder, dieses Engagement sollte man nicht durch strikte Vorgaben ausbremsen. Prinzipiell spricht also nichts gegen beide Varianten, man wird dennoch in dieser Frage eine Einigung finden müssen. Zu viele Köche verderben bekanntlich den Brei, daher wird sich letztendlich die Lösung durchsetzen, für die sich mehr Anhänger begeistern lassen.
Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich die ÖDP nicht als christliche Partei im klassischen Sinne empfinde, sondern als eine Partei, die sich an den christlichen Werten orientiert. Ein kleiner, aber feiner Unterschied. Der persönliche Glaube hat für mich beim Umgang mit meinen Mitmenschen noch nie eine Rolle gespielt, ich bewerte jemanden nach seiner Einstellung und vor allem nach seinen Handlungen. Genau das ist das Prinzip der ÖDP: Unabhängig von jeder Konfession, aber dennoch in ihren Handlungen den moralischen Werten verpflichtet.
Ich hoffe trotzdem, ihre Frage zufriedenstellend beantwortet zu haben.
Mit freundlichen Grüßen,
Daniel Ansorge