Frage an Damian Boeselager von Sören B. bezüglich Umwelt
Hallo Herr Boeselager,
es ist in unser aller Interesse, soviel CO2 und Methan einzusparen wie möglich.
Das Problem ist dabei aber zumeist, dass Menschen auf nichts verzichten möchten und Klimaschutz aktuell leider direkt mit "Verzicht" oder "Verbot" assoziiert wird.
Thema Individualverkehr:
Eine schnelle Reduktion des CO2 um bspw. 30% im Individualverkehr erscheint auf den ersten Blick quasi utopisch bzw. unmöglich.
Es wird daher darüber diskutiert ob es nun Akku-Elektro, die synthetischen Kraftstoffe oder der Wasserstoff sein soll.
Probleme die bestehen: nicht ausgereift, schwache Infrastruktur, Reichweite, Lade- bzw. Tankzeiten, Investitionskosten.
Auf der anderen Seite ist die Autogas-Technik (LPG).
- seit mind. 10 Jahren ausgereift
- das Tankstellennetz ist gut ausgebaut
- der Tankvorgang geht schnell
- die Reichweite so hoch wie beim klassischen Benziner.
- bestehende Fahrzeuge müssten nur umgerüstet statt neu gekauft werden.
- Tankkosten für den Autobesitzer belaufen sich auf lediglich 50%
Hinsichtlich Klimaschutz stoßen LPG-Fahrzeuge laut mehreren Studien ca. 30% weniger CO2 pro 100km aus als Benziner.
Zudem entfallen die Stockoxide des Diesels.
Trotzdem ist (lauf KFZ-BA) nur ein Bruchteil der aktuellen Benziner mit LPG nachgerüstet (0,7%), bei den allermeisten Fahrzeugen ab Baujahr 2005 oder älter ist dies allerdings problemlos möglich.
Mit LPG-Umrüstung der Benziner (65% Anteil laut KFZ-BA) wäre aber tatsächlich der Effekt sofort da, die Menschen würden beim tanken bares Geld sparen und müssten trotzdem auf nichts verzichten (gleiches Auto, gleiche Reichweite, gleiche Tankzeit, gute Infrakstruktur etc.)
In Relation zu anderen Budgets, die eine Reduktion im lediglich einstelligen Prozentbereich als Ziel haben, hätte eine entsprechende Subvention ein extrem hohes Kosten/Nutzen Verhältnis.
Wäre es sinnvoll die Bürger bei der entsprechenden Umrüstung zu unterstützen wenn privates Budget fehlt?
Was spricht dagegen?
gruß
Lieber Herr B.,
Sie beschreiben Gas als sinnvolle Brückentechnologie, da sie 30% CO2 Einsparung ermöglichen würde. Wir haben aber mittlerweile genug Angebote von Technologien, die mehr CO2 sparen. Daher halte ich die Investition in die Brückentechnologie für nicht besonders sinnvoll.
LG Damian Boeselager