Frage an Cornelia Reinauer von Anne W. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrte Frau Reinauer,
eigentlich brauch ich Sie gar nichts fragen, weil Ihre Zahlen, die Sie in Ihrem Wahlprogramm zugrunde legen, ja nicht so richtig stimmen, wie ich aus dem "Spiegel" erfahren habe. Trotzdem auch an Sie die Chance auf meine Fragen zu antworten.
Ich wollt Folgendes von Ihnen wissen:
1. Wird mit Ihnen meine Miete (inklusive Wasser und Strom) teurer?
2. Wird mit Ihnen der Tabak wieder billiger?
3. Werden meine Arztbesuche und Medikamente teurer?
4. Bleiben die Preise für S-und-U-Bahn so wie sie sind?
5. Kann ich mit Ihnen an meine Rente denken, vielleicht sogar was dafür tun?
Danke schon jetzt und vielleicht gebe ich Ihnen ja meine Stimme. Kommt auf Ihre Antworten an...
Vielen Dank schon jetzt.
Sehr geehrte Anne Wedekind,
ich danke Ihnen für Ihre Anfragen, die Sie über Kandidatenwatch an mich geschickt haben und entschuldige mich für die etwas verspätete Antwort. Ich bin als Bürgermeisterin in diesem Wahlkampf zeitlich ziemlich eingeschränkt und hoffe auf Ihr Verständnis.
Sie beginnen Ihre Fragen mit dem Satz, dass Sie mich eigentlich nichts fragen brauchen, weil Sie davon ausgehen, dass die im Wahlprogramm der Linkspartei genannten Zahlen sowieso nicht stimmten. Das ist natürlich eine schwierige Voraussetzung für uns beide. Ich sage Ihnen, das werden Sie sicher nachvollziehen können, dass ich die Forderungen und Projekte der Linkspartei, wie sie im Programm beschrieben werden, sehr wohl für stimmig halte. Ich bin Kommunalpolitikerin, Bürgermeisterin eines Bezirkes in Berlin, der so groß ist, wie eine Großstadt. Und somit bin ich natürlich auch Haushälterin und nicht unerfahren mit Zahlen. Aber Ihre Fragen zielten eher darauf, zu wissen, inwieweit sich Ihre ganz persönliche Lebenslage mit der Linkspartei ändern würde. Noch eines vorab: Wir werden wohl beide davon ausgehen, dass die Linkspartei nicht in Regierungsverantwortung arbeiten, sondern Opposition sein wird. Aber wir werden und ich werde dafür eintreten und kämpfen, dass Mieten, Strom und Wasser - also Grundversorgung - nicht teurer werden, sondern bezahlbar. (Was sie ja in vielen Bereichen schon nicht mehr sind.) Beim Tabak finden Sie in mir keine Verbündete. Ich finde zwar, dass es jeder und jedem freisteht, Drogen zu konsumieren, aber ich bin nicht für Preissenkungen in diesen Bereichen, weder für Alkohol, noch für Tabak. Gesundheit, Vorsorge und medzinische Behandlung sollen nach meinem Willen und dem Willen meiner Partei zur Grundsicherung gehören, das heißt durch eine solidarische Bürgerversicherung finanziert werden, in die alle einzahlen, auch Beamte, Ärzte, Rechtsanwälte und Millionäre. Medikamente sollen nicht teurer werden. Öffentlicher Personennahverkehr, der bezahlbar ist, gehört in meinen Augen zur Grundversorgung. Kommunen sollten in die Lage versetzt werden, hier wieder mehr Einfluss zu nehmen. Ich bin für den Erhalt des Sozialtickets und finde, ein solches sollte es überall geben. An Ihre Rente denkt die Linkspartei und sie hat im Programm eine existenzsichernde Rente für alle und mit einem Grundbetrag gefordert. Sie finden im Programm auch, wie die Linkspartei das zu finanzieren gedenkt. Altersvorsorge ist in meinen Augen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Ich weiß, dies sind kurze und knappe Aussagen und Antworten, ich hoffe aber, Ihnen damit trotzdem einige Argumente für Ihre, wie auch immer ausfallende, Wahlentscheidung gegeben zu haben. mehr nachlesen können Sie unter www.sozialisten.de
Ihnen alles Gute und herzliche Grüße
Cornelia Reinauer