Frage an Cornelia Kerth von Walter W. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrte Frau Kerth,
die Arbeitslosigkeit klettern in Deutschland seit Jahren auf Rekordhöhen. Weder die CDU/FDP Regierung, noch SPD/Grüne haben dieses Problem lösen können, obgleich sie es alle vollmundig versprochen haben. Was wollen Sie, bzw. Ihre Partei tun?
Mit freundlichen Grüßen
Walter Wilken
Sehr geehrter Herr Wilken,
ich danke Ihnen für Ihre Frage. Eine schnelle Lösung des Problems Erwerbslosigkeit gibt es nicht.
Wir gehen aber davon aus, dass eine Voraussetzung für den Abbau der Arbeitslosigkeit in der Stärkung der Binnennachfrage liegt. Die Arbeitslosigkeit kann nur zurückgedrängt werden, wenn in der Wirtschaftspolitik der Grundsatz beachtet wird: Ohne Nachfrage kein Wachstum und keine neuen Arbeitsplätze. Wir brauchen eine Erhöhung der Einkommen mindestens in dem Maße, wie die gesamtwirtschaftliche Produktivität und die Preise steigen. Nur durch den Export allein können wir das Problem fehlender bezahlter Arbeitsplätze nicht lösen.
Weiterhin brauchen wir ein gesellschaftliches Klima, das den Menschen Vertrauen gibt. Wer Angst um seinen Arbeitsplatz hat, wer täglich erfährt wie Unternehmer die Belegschaften erpressen, wer nicht sicher ist, ob er in zwei Monaten noch einen Job hat - gibt kein Geld für neue Möbel oder Haushaltsgeräte aus.
Die Nachfrage muss durch öffentliche Investitionen erhöht werden. Statt Dienstleistungen zu privatisieren und einzuschränken, treten wir für den Ausbau öffentlicher und sozialer Leistungen ein - in Schulen und Hochschulen, Pflege-, Betreuungs- und Kultureinrichtungen, öffentlichem Nahverkehr und Umweltschutz.
Wir streben einen Mindestlohn an und wenden uns gegen den Trend, die Arbeitszeiten - meist ohne Lohnausgleich - wieder zu verlängern.
Gleichzeitig sind in Deutschland als einem der reichsten Länder der Welt massive Arbeitszeitverkürzungen nötig und möglich. Wir unterstützen die Gewerkschaft bei der Durchsetzung dieser Forderung.
Wir setzen uns ein für ein umfangreiches, längerfristig angesetztes Zukunftsinvestitionsprogramm.
Mit freundlichen Grüßen
Cornelia Kerth