Frage an Clemens Binninger von Helmut E. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Binninger!
Die grosse Kreisstadt Leonberg bekommt demnächst von der Deutschen Telekom Glasfasernetz-Verstärkung und 80 neue Verteilerkästen, allerdings bleiben in der Stadt noch zu oft Kupferkabel von den Verteilerkästen bis in die Häuser.
Ein CDU-Stadtrat aus Leonberg-Höfingen und eine Initiative kritisiert das, weil dies für nicht wenige Haushalte und kleinere Firmen nur bis zu 100 Mbit/s, nicht aber für bis zu 1000 Mbit/s Übertragungsgeschwindigkeiten reiche.
http://www.leonberger-kreiszeitung.de/inhalt.schnelles-internet-in-leonberg-das-hochgeschwindigkeits-netz-fuer-alle-kommt.caee8f92-1718-4c18-98e5-8c5548858bd2.html
Fragen: 1.) Was ist Ihre Meinung dazu?
2.) Was können sie der Stadt noch empfehlen, um beim Netz-Ausbau noch besser zu werden?
Mit bestem Dank im voraus für Ihre schnelle und fundierte Antwort
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Epple
Sehr geehrter Herr Epple,
haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage zum Breitbandausbau in Leonberg, die ich gerne beantworte.
Ich begrüße den Beginn des Glasfasernetz-Ausbaus der Deutschen Telekom in Leonberg ausdrücklich, denn sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich ist schnelles Internet von entscheidender Bedeutung - vor allem in einem so wirtschaftsstarken Landkreis wie Böblingen.
Es ergibt meines Erachtens dabei auch durchaus Sinn, zunächst flächendeckend auf die FTTC-Technik zu setzen und die Glasfaser bis an die lokalen Verteilstellen zu legen und von dort aus bis zu den Häusern die bereits vorhandenen Kupferleitungen zu nutzen. Damit werden in der Regel bereits Bandbreiten über 50 Mbit/s ermöglicht. Langfristig muss es allerdings das Ziel sein, flächendeckend alle Häuser und Wohnungen mit der FTTH-Technologie direkt an das Glasfasernetz anzuschließen. Das ist jedoch teuer und aufwendig. Die Deutsche Telekom bietet Privatkunden bereits an, von der FTTC auf die FTTH-Technik umzusteigen, allerdings müssen die hierfür anfallenden Kosten für die Hardware und Tiefbau vom Kunden bezahlt werden. In Neubaugebieten nutzt die Telekom bereits häufig die FTTH-Technik.
Der flächendeckende Ausbau der Breitbandverbindungen ist in Deutschland zwar noch nicht erreicht, dennoch sind wir auf einem guten Weg dorthin: Über 70% der Haushalte verfügen inzwischen über Bandbreiten von über 50 Mbit/s. Der Bund stellt 2,7 Milliarden Euro zur Verfügung, um bis 2018 eine flächendeckende Versorgung mit Breitbandverbindungen zu erreichen.
Eine spezielle Empfehlung für die Stadt Leonberg kann ich nicht aussprechen. Allgemein gilt jedoch, dass der Breitbandausbau weiter vorangetrieben werden muss, damit Deutschland und der Landkreis Böblingen auch in Zukunft so wirtschaftsstark bleiben.
Mit freundlichen Grüßen
Clemens Binninger