Frage an Clemens Binninger von Erik K. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Binninger,
momentan wird im Bundestag über die Rente mit 63 diskutiert. Selbst in den skandinavischen Staaten ist anerkannt, dass bei steigendem Lebensalter eine Erhöhung des Rentenalters unumgänglich ist; wir wollen die Uhr jedoch zurückdrehen.
Was ist ihre Position hierzu bzw. wie wollen Sie als mein Abgeordneter dazu beitragen, diese Fehlentwicklung einzudämmen? Sie können dies als Stimmungsbild von Wählern aus ihrem Wahlkreis werten; ich würde lieber die Koalition platzen sehen, als mich an der Zukunft meiner Tochter zu versündigen.
PS: Meine Frau und meine Nachbarn sind auch meiner Meinung.
Sehr geehrter Herr Könnecke,
vielen Dank für Ihre Anfrage zur abschlagsfreien Rente nach 45 Beitragsjahren, die ich gerne beantworte.
Die abschlagsfreie Rente mit 63 (nach 45 Beitragsjahren) war eine zentrale Forderung der SPD im Bundestagswahlkampf. In den Koalitionsverhandlungen haben CDU und CSU dieser Forderung der SPD nachgegeben. In anderen Punkten hat sich die Union mit ihren Forderungen durchgesetzt. Solche Kompromisse sind notwendig, damit eine Koalition zustande kommt. Grundsätzlich halten wir aber an der Rente mit 67 fest.
Deshalb hat die Union der abschlagsfreien Rente mit 63 (nach 45 Beitragsjahren) auch nur unter zwei entscheidenden Bedingungen zugestimmt: Erstens wird die Altersgrenze für langjährig Versicherte wieder schrittweise von 63 auf 65 Jahre angehoben. Und zweitens bleibt es dabei, dass die Rente mit 67 bis zum Jahr 2031 schrittweise kommt. Daran gibt es kein Rütteln.
Langfristig wird der reguläre Renteneintritt also mit 67 Jahren erfolgen. Langjährig Versicherte werden dann nach 45 Beitragsjahren frühestens mit 65 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen können. Es kann also keine Rede davon sein, dass wir die Uhren zurückdrehen wollen. Wir halten an der Rente mit 67 fest, weil es dazu angesichts des demographischen Wandels keine sinnvolle Alternative gibt.
Mit freundlichen Grüßen
Clemens Binninger