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Frage von Katja R. •

Frage an Clemens Binninger von Katja R. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Binninger,

ich hoffe, ihnen mit meinen ständigen Nachfragen nicht auf die Nerven zu gehen, aber bei Ihrer Antwort ergeben sich immer wieder Nachfragen.

Sie schreiben: "Pharmaunternehmen werden nur in Forschung und Entwicklung neuer Medikamente investieren, wenn sie dadurch auch Aussicht auf angemessenen Gewinn haben. Und genau das ist wieder mit Blick auf die Interessen der Patienten zielführend."

Ist Ihnen denn der Zeilkonfikt entgangen, der sich daraus ergibt?

Eine gesunde Gesellschaft KANN gar nicht im Interesse der Pahramunternehmen sein, weil das ihren wirtschaftlichen Interessen, möglichst viele der "neuen" Medikamente zu verkaufen, entgegenlaufen würde.
Vorgestern lief auf 3sat ein Bericht zu Depressionen, wo ein Forscher einen ganz neuen Ansatz zur Behandlung vorstellte und nun Pharmafirmen suchte, die dieses Mittel auf den Markt bringen. Das Interesse war sehr gering, weil damit ein grosser Teil der bisherigen Medikament überflüssig würde. Genau da sehe ich auch das Problem. Wie sehen Sie das?

Sie schrieben: "Dort wo Markt und Wettbewerb zu keinen sinnvollen Ergebnissen führen, greift der Staat regulierend in das Gesundheitswesen ein. " Wo greift denn der Staat an dieser Stelle ein? Gründen wir jetzt eigene Pharmahersteller, die solche Mediklamente herstellen?

Wo bleibt denn die Untersuchung, an welcher Stelle kein sinnvolles Ergebnis herausgekommen ist?

Was wäre ein sinnvolles Ergebnis, eine möglichst gesunde Gesellschaft bedeutet eine Pharmaindustrie, der es schlecht geht, wer hat den Vorrang?

Die von Ihnen bechriebene geregelte Honorierung der Krankenhäuser hat doch auch als Ergebnis, das den Ärzten gesagt wird, die Fallzahlen in diesem oder jenen Bereich stimmmen nicht, weil es eben lukrative Operationen und weniger lukrative gibt. Sieht so eine soziale Marktwirtschaft aus?

Das ist eine grosse Baustelle, aber ich wäre für Antworten sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüssen
Katja Rauschenberg

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Rauschenberg,

gerne beantworte ich auch Ihre dritte Anfrage zum Wettbewerb im Gesundheitswesen, bitte allerdings dann darum, dass wir das Thema abschließen.

Der Zielkonflikt ist mir nicht entgangen. Aber Sie vergessen bei Ihrer Darstellung, dass die etablierten Pharmaunternehmen nicht nur untereinander im Wettbewerb stehen, sondern auch jederzeit neue Unternehmen am Markt auftreten können. Ich bin davon überzeugt, dass sich in einer funktionierenden Marktwirtschaft immer Investoren finden werden, die neue vielversprechende Medikamente vermarkten. Diese neuen Unternehmen werden denjenigen Pharmaunternehmen Marktanteile abnehmen, die nicht dazu bereit sind, neue Forschungsergebnisse zu berücksichtigen und weiterzuentwickeln. Damit führt Wettbewerb zu einem sinnvollen Ergebnis.

Ich habe Ihnen meine Auffassung zu Markt und Wettbewerb im Gesundheitswesen nun in mehreren Antworten ausführlich dargelegt. Offensichtlich vertreten wir unterschiedliche Ansichten zu dem Thema, die sich auch durch weitere Diskussionen nicht ändern werden und die wir deshalb auch akzeptieren sollten. Ich bin aber davon überzeugt, dass die soziale Marktwirtschaft die optimale Organisationsform für unsere Wirtschaft ist und auch im Gesundheitswesen gute Dienste leistet. Welche Probleme regulatorische Eingriffe mit sich bringen, zeigt nicht zuletzt Ihr Beispiel zu den Fallzahlen in Krankenhäusern.

Mit freundlichen Grüßen

Clemens Binninger