Frage an Clemens Binninger von Helmut E. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Bundestagsabgeordneter BINNINGER!
Die Witschaftsprüfungsgesellschaft KPMG hat im Februar 2014 einen
Bericht zur Lage im Gesundheitswesen in Deutschland veröffentlicht
und empfiehlt der Politik darin eine Abkehr von einer Mengen-orientierten
Honorierung und stattdessen eine Qualitätsorientierung im Vergütungssystem:
http://www.kpmg.com/DE/de/Bibliothek/2014/Seiten/deutsche-gesundheitssystem-qualitaet-effizienz.aspx
Welche Konsequenzen meinen Sie und die CDU/CSU im Bundestag, ergeben sich
aus dieser Studie, für die Honorierung von Gesundheitsdienstleistungen in Deutschland in Zukunft?
Mit bestem Dank im voraus für Ihre Antwort und freundlichen Grüssen
Helmut Epple
Sehr geehrter Herr Epple,
haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte.
Die von Ihnen genannte Forderung, die die KMPG an die Politik richtete, bezog sich auf eine Studie aus dem Jahr 2013 (!). In dieser Studie wurde empfohlen, ein Entgeltsystem zu entwickeln, das nicht länger das Mengenwachstum stimuliert, sondern die Qualität einer Behandlung belohnt.
Die aktuelle Studie der KMPG vom 6. Februar 2014, deren Link Sie in Ihrer Anfrage eingefügt haben, bezieht sich jedoch auf den Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung. Hier anerkennt die KPMG den Fokus der Bundesregierung auf eine Qualitätssteigerung im Gesundheitssystem. Ziel dieser Studie ist es, die Reformvorhaben der Großen Koalition mit grundsätzlichen Überlegungen zu Qualität und Effizienz im Gesundheitssystem zu unterstützen.
Neben Maßnahmen zur Qualitätssteigerung und –sicherung etwa im Bereich der hausarztzentrierten Versorgung, sieht der Koalitionsvertrag die gesetzliche Einführung von Qualität als ein Kriterium für Entscheidungen der Krankenhausplanung vor. Krankenhäuser sollen jährlich sog. Qualitätsberichte erstellen, die verständlicher, transparenter und als Grundlage für die Patientenentscheidung präziser werden. Die Qualität der ambulanten und stationären Versorgung soll dauerhaft und unabhängig ermittelt werden und dem Gemeinsamen Bundesausschuss, der zwingend einzuhaltende Qualitätsrichtlinien vorgibt, somit Entscheidungsgrundlagen liefern.
Die Große Koalition ist mit ihren Reformvorhaben also auf einem guten Weg, die Qualität im Gesundheitssystem zu sichern und zu steigern. Gerade das Gesundheitssystem ist jedoch äußerst komplex und differenziert, weswegen die Lösungen, die die Politik finden muss, oft schwieriger sind, als es die Ergebnisse einzelner Studien zunächst darstellen mögen.
Mit freundlichen Grüßen
Clemens Binninger